Trump geht mit Nationalgarde in Washington auf Streife

Washington (Reuters) – Nach der Stationierung Hunderter Nationalgardisten in Washington will US-Präsident Donald Trump am Donnerstagabend gemeinsam mit Sicherheitskräften durch die Straßen der Hauptstadt patrouillieren.

“Ich werde heute Abend unterwegs sein, denke ich, mit der Polizei und natürlich mit dem Militär”, sagte Trump in einem Interview mit dem Radiosender Newsmax. Ein Vertreter des Weißen Hauses teilte mit, Einzelheiten zu den Plänen des Präsidenten würden noch bekanntgegeben. Am Mittwoch hatten Vizepräsident JD Vance und Verteidigungsminister Pete Hegseth die Truppen am Hauptbahnhof Union Station besucht, wo sie von Demonstranten mit Buhrufen und Beschimpfungen bedrängt wurden.

Trump hatte vergangene Woche Tausende Soldaten der Nationalgarde und Bundespolizisten in die Stadt geschickt. Er begründete diese ungewöhnlich direkte Ausübung präsidentieller Macht mit einer mutmaßlichen Welle von Gewaltverbrechen in der Hauptstadt. Vertreter des Regierungsbezirks wiesen diese Darstellung jedoch zurück. Sie verwiesen auf Statistiken von Bundes- und Stadtbehörden, denen zufolge die Gewaltkriminalität seit einem Höchststand im Jahr 2023 deutlich zurückgegangen ist.

Bereits in Los Angeles hatte Trump die Nationalgarde eingesetzt. Im Juni hatte er dorthin 5000 Soldaten als Reaktion auf Proteste gegen Razzien gegen Einwanderer entsandt. Staatliche und lokale Behörden kritisierten Trumps Entscheidung als unnötig und aufrührerisch.

(Bericht von Bhargav Acharya, geschrieben von Elke Ahlswede, redigiert von Scot W. Stevenson. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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