Behörden: Vier Journalisten bei israelischem Angriff auf Gaza-Klinik getötet

(Neu: Reuters-Stellungnahme, Einzelheiten)

(Reuters) – Bei israelischen Angriffen auf das Nasser-Krankenhaus im Gazastreifen sind am Montag nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörden mindestens 15 Menschen getötet worden, darunter vier Journalisten.

Einer der getöteten Journalisten, der Kameramann Hussam al-Masri, war als freier Mitarbeiter für die Nachrichtenagentur Reuters tätig. Der Fotograf Hatem Khaled, ebenfalls ein freier Mitarbeiter von Reuters, sei bei einem zweiten Angriff auf das Krankenhaus verletzt worden, hieß es weiter. Stellungnahmen des israelischen Militärs und des Büros des Ministerpräsidenten lagen zunächst nicht vor.

Augenzeugen zufolge ereignete sich der zweite Angriff, nachdem Rettungskräfte, Journalisten und andere Personen nach der ersten Attacke zu der Klinik geeilt waren. Die Live-Videoübertragung von Reuters aus dem Krankenhaus, die von Al-Masri bedient wurde, brach zum Zeitpunkt des ersten Angriffs abrupt ab. Dies zeigten Aufnahmen von Reuters. “Wir sind erschüttert über den Tod des Reuters-Mitarbeiters Hussam al-Masri und die Verletzungen eines weiteren unserer Mitarbeiter, Hatem Khaled, bei den heutigen israelischen Angriffen auf das Nasser-Krankenhaus in Gaza”, erklärte ein Reuters-Sprecher. “Wir bemühen uns dringend um weitere Informationen und haben die Behörden in Gaza und Israel gebeten, uns bei der dringenden medizinischen Versorgung von Hatem zu helfen.”

“OFFENER KRIEG GEGEN DIE FREIEN MEDIEN”

Die von der radikal-islamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörden in Gaza nannten auch die Namen der drei anderen getöteten Journalisten: Mariam Abu Dagga, die nach Angaben der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) seit Beginn des Gaza-Konflikts als freie Mitarbeiterin für die US-Agentur und andere Medien tätig war, Mohammed Salama, der für den in Katar ansässigen Sender Al-Dschasira arbeitete, und Moaz Abu Taha. Auch ein Rettungshelfer sei unter den Getöteten. Das Palästinensische Journalisten-Syndikat verurteilte die Angriffe.

Sie stellten “einen offenen Krieg gegen die freien Medien dar, mit dem Ziel, Journalisten zu terrorisieren und sie daran zu hindern, ihre berufliche Pflicht zu erfüllen, die Verbrechen der Weltöffentlichkeit bekannt zu machen”, erklärte die Organisation. Nach Angaben des Syndikats sind seit Beginn des Krieges am 7. Oktober 2023 mehr als 240 palästinensische Journalisten durch israelisches Feuer im Gazastreifen getötet worden.

(Bericht von Nidal Al Mughrab; Bearbeitet von Alexander Ratz; Redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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