Seoul (Reuters) – Südkoreas Präsident Lee Jae Myung hat am Montag (Ortszeit) während des Gipfeltreffens mit dem US-Präsidenten ein baldiges Treffen zwischen Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un vorgeschlagen.
Trump hat sich nach einem Vorschlag offen für ein Treffen mit Kim gezeigt. “Ich würde ihn gerne dieses Jahr treffen”, sagte er bei einem Besuch Lees im Weißen Haus in Washington. Zuvor hatte Lee den US-Präsidenten zum Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) im Oktober nach Südkorea eingeladen und dabei ein Treffen mit Kim angeregt, wie Lees Büro mitteilte. Lee und Trump hätten ein angenehmes Gespräch geführt, bei dem sie sich gegenseitig gelobt und über die gegen sie gerichteten Attentatsversuche gesprochen hätten, sagte Lees Sprecherin Kang Yu-jung.
Lee bemühte sich bei seinem ersten Besuch bei Trump sichtlich um eine gute Atmosphäre. Er habe zur Vorbereitung Trumps Buch “The Art of the Deal” gelesen, sagte er. “Ich hoffe, Sie können Frieden auf die koreanische Halbinsel bringen (…), damit Sie mit Kim Jong Un zusammentreffen, einen Trump-World-Komplex in Nordkorea bauen können, damit ich dort Golf spielen kann”, sagte Lee zu Trump. Im Rahmen des Besuchs gab die Fluggesellschaft Korean Air zudem die Bestellung von 103 Boeing-Flugzeugen bekannt.
Nach dem Treffen im Weißen Haus warnte Lee bei einer Veranstaltung in Washington vor den Fortschritten des nordkoreanischen Atomprogramms. Trotz massiver Sanktionen entwickle Nordkorea seine Atomwaffen und Raketen kontinuierlich weiter. Demnach habe das Land inzwischen die Fähigkeit, zehn bis 20 Atomsprengköpfe pro Jahr zu bauen. Kim hat seit Trumps Amtsantritt im Januar dessen wiederholte Aufrufe zur Wiederaufnahme der direkten Gespräche ignoriert.
(Bericht von Ju-min Park und Joyce Lee, geschrieben von Alexandra Falk. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)