FT: China will Produktion von KI-Chips verdreifachen

Bangalore (Reuters) – Chinesische Halbleiterfirmen wollen ihre Produktion von Spezialchips für Künstliche Intelligenz (KI) einem Zeitungsbericht zufolge im kommenden Jahr verdreifachen.

In den kommenden Monaten solle ein neues Werk für Huawei-Prozessoren den Betrieb aufnehmen, schrieb die “Financial Times” (FT) am Mittwoch. Zwei weitere Fabriken starteten im kommenden Jahr mit der Fertigung. Es sei aber unklar, ob der Konzern auch Betreiber dieser Anlagen sei. Die Kapazitäten der drei neuen Produktionsstätten könnten die bisherige Gesamtproduktion von KI-Chips des größten chinesischen Auftragsfertigers SMIC übersteigen. SMIC wolle seine Produktion im kommenden Jahr verdoppeln, berichtete die “FT” weiter. Keines der beiden Unternehmen war zunächst für eine Stellungnahme zu erreichen.

China forciert den Ausbau der heimischen Chip-Produktion. Damit will sich das Land unabhängiger von Lieferungen westlicher Hersteller wie Nvidia machen. Diese können wegen der US-Beschränkungen für Hochtechnologie-Exporte nur leistungsreduzierte Varianten ihrer Produkte in die Volksrepublik liefern. US-Präsident Donald Trump hatte Nvidia zwar unlängst die Ausfuhr von KI-Chips des Typs H20 wieder genehmigt. Die Regierung in Peking warnt heimische Firmen jedoch vor dem Einsatz der Nvidia-Produkte. Sie befürchtet, dass der US-Konzern sogenannte Hintertüren einbaut, mit denen die Prozessoren überwacht oder aus der Ferne kontrolliert werden können. Nvidia hat dies stets zurückgewiesen.

(Bericht von Dheeraj Kumar und Gursimran Kaur; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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