Rheinmetall sieht sich bei kritischen Rohstoffen ausreichend gerüstet

Düsseldorf (Reuters) – Rheinmetall-Chef Armin Papperger sieht seinen Konzern mit Blick auf zentrale Rohstoffe für die Produktion gerüstet.

Rheinmetall horte in Lagern wichtige Rohstoffe, die über fünf Jahre ausreichten, sagte Papperger bei einer Veranstaltung des “Handelsblatt” am Montag in Düsseldorf. Dies binde zwar Kapital, helfe dem unter anderem für den Produktion von Munition in Europa zentralen Konzern aber bei seinen Aufgaben. Auch bei den sogenannten Seltenen Erden sei die Lage nicht problematisch für Rheinmetall. Der Konzern habe auch eigene Daten-Zentren errichtet, von denen aus etwa autonome Fahrzeuge gesteuert werden könnten. Der Rüstungsriese prüfe jeden Monat, ob er bei einzelnen Rohstoffen in Abhängigkeit von Lieferanten zu geraten drohe.

Dies seien sehr langfristige Investitionen, die sich aber lohnten, bilanzierte Papperger. Seltene Erden sind etwa für Hochtechnologie-Produkte wichtig. China spielt bei deren Abbau eine zentrale Rolle. Es gibt Befürchtungen, dass die Volksrepublik dies als Druckmittel einsetzen könnte.

Der russische Überfall auf die Ukraine hat für die westliche Rüstungsindustrie die Wende gebracht. Die Branche wird dringend für die Stärkung der Streitkräfte gebraucht. Zusätzliche Dynamik gewinnt die Industrie durch höhere Rüstungsausgaben der Nato-Staaten. Rheinmetall hat die Produktion von Munition deutlich hochgefahren und erst in der vergangenen Woche in Niedersachsen ein neues Werk eröffnet, das bei voller Auslastung die größte Munitionsfabrik Europas werden soll. Der Konzern setzt aber auch auf Bündnisse mit anderen Rüstungsunternehmen, um den Boom bewältigen zu können. Gemeinsam mit der italienischen Leonardo wollen die Düsseldorfer etwa in einem Gemeinschaftsunternehmen Panzer bauen. Zudem kooperiert Rheinmetall mit dem US-Riesen Lockheed Martin und baut mit ihm etwa in Weeze in Nordrhein-Westfalen Flugzeugteile.

(Bericht von Matthias Inverardi; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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