Putin: Russland nicht gegen EU-Beitritt der Ukraine – Sicherheitskonsens möglich

Moskau (Reuters) – Russland hat sich nach den Worten von Präsident Wladimir Putin niemals gegen einen möglichen Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union ausgesprochen.

Eine Nato-Mitgliedschaft sei jedoch eine andere Frage, sagte Putin am Dienstag bei einem Treffen mit dem slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico in China. “Unsere Position hier ist bekannt: Wir halten das für uns für inakzeptabel”, sagte Putin. Russland sei zum Handeln in der Ukraine gezwungen worden, weil der Westen mit Hilfe der Nato versucht habe, den gesamten postsowjetischen Raum zu vereinnahmen.

Einen Konsens zur Gewährleistung der Sicherheit sowohl für Russland als auch für die Ukraine halte er für möglich, sagte Putin weiter. Die Ukraine und führende westliche Politiker haben erklärt, sie glaubten nicht, dass Putin es mit dem Frieden in der Ukraine ernst meine. Sie warnten, dass Putin bei einem Sieg Russlands Europa und die Nato angreifen könnte. Putin wies diese Behauptungen als “Horrorgeschichten” und “Hysterie” zurück. US-Präsident Donald Trump hatte nach seinem Gipfeltreffen mit Putin in Alaska im vergangenen Monat gesagt, er glaube, der russische Präsident sei des Krieges “müde”. Es bleibe jedoch abzuwarten, ob ein Frieden gesichert werden könne.

Putin sagte, er habe die Sicherheit der Ukraine bei seinem Gipfel mit Trump am 15. August besprochen. “Es gibt Optionen, um die Sicherheit der Ukraine im Falle eines Endes des Konflikts zu gewährleisten”, sagte Putin. “Und es scheint mir, dass es hier eine Möglichkeit gibt, einen Konsens zu finden.” Die Frage von Sicherheitsgarantien für die Ukraine nach einer Waffenruhe wird derzeit auch in Europa diskutiert. Trump hat die Entsendung von US-Bodentruppen in die Ukraine ausgeschlossen.

Zudem erklärte Putin, Russland sei zur Zusammenarbeit mit den USA am ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja bereit. Russland hatte die Kontrolle über Europas größtes Atomkraftwerk im März 2022 kurz nach seiner Invasion in der Ukraine übernommen.

(Bericht von Dmitry Antonov; Bearbeitet von Alexander Ratz; Redigiert von Sabine Ehrhardt; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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