München (Reuters) – Die Volkswagen-Tochter Audi will in den nächsten Jahren über längere Laufzeiten für ihre Verbrennermodelle entscheiden.
Audi-Chef Gernot Döllner sagte der Nachrichtenagentur in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview, sein Unternehmen sei in der günstigen Situation, gerade noch mal eine neue Verbrenner-Generation an den Start gebracht zu haben. “Wir werden uns in zwei oder drei Jahren anschauen, wie wir uns bezüglich der Laufzeiten aufstellen.”
Audi habe bei der Produktion die Voraussetzungen geschaffen, auch über 2033 hinaus Verbrenner produzieren zu können. “Wir haben aber kein neues Exit-Datum kommuniziert, um flexibel zu bleiben, da wir möglicherweise zumindest in China und in den USA auch noch längere Laufzeiten sehen können.”
Audi hatte vor ein paar Jahren angekündigt, ab 2033 nur noch Elektroautos verkaufen, dieses Ziel aber bereits in den vergangenen Monaten kassiert. Döllner sagte, sein Unternehmen setze auf den Mix aus Verbrennern, Plug-In-Hybriden und Elektroautos, “mit der ganz klaren Einschätzung, dass die Zukunft des Autos elektrisch ist”.
Bei der Automobilmesse IAA in München zeigen die Ingolstädter am Beispiel eines elektrischen Sportwagens ihre künftige Designsprache. Zu den technischen Details und möglichen Stückzahlen äußerte sich Audi nicht. Es handle sich aber nicht um ein Volumenfahrzeug. Döllner sagte, die Entwicklungszeit für das Fahrzeug solle bei 30 Monaten liegen. Der wichtigste Hebel, um Entwicklungsaufwand zu sparen, sei der Einsatz virtueller Modelle, so dass weniger Prototypen nötig würden. “Mit diesem Fahrzeug werden wir zeigen, dass wir China Speed in Ingolstadt gehen können.”
Porsche musste die Einführung seines elektrischen Sportwagens 718 zuletzt verschieben. Ein Grund dafür ist Berichten zufolge die Pleite des schwedischen Batteriezellherstellers Northvolt, der die Batterien für das Fahrzeug liefern sollte.
(Bericht von Christina Amann, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)