Prag (Reuters) – Der tschechische Rüstungskonzern Czechoslovak Group (CSG) liebäugelt mit einem Börsengang.
Dieser könnte das Unternehmen im zweistelligen Milliarden-Euro-Bereich bewerten, wie der Konkurrent von Rheinmetall und KNDS am Dienstag mitteilte. “Die Gruppe befindet sich in einer frühen Phase der Bewertung möglicher strategischer Alternativen, um ihre Wachstumsstrategie voranzutreiben”, hieß es im Halbjahresbericht des Unternehmens. Dazu gehöre auch ein möglicher Börsengang. Entscheidungen seien jedoch noch nicht gefallen. Einer mit der Angelegenheit vertrauten Person zufolge ist ein Gang aufs Handelsparkett in diesem Jahr jedoch nicht mehr zu erwarten.
CSG gehört zu den führenden europäischen Herstellern von Artilleriemunition für die Nato-Staaten und die Ukraine. Nach der 2,2 Milliarden Dollar schweren Übernahme der US-Firma Kinetic Group im vergangenen Jahr zählt das Unternehmen zudem zu den weltweit größten Herstellern von Kleinkalibermunition. Es ist seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Jahr 2022 und der damit zusammenhängenden hohen Nachfrage nach Munition und militärischer Ausrüstung stark gewachsen.
Zu den Konkurrenten im Geschäft mit großkalibriger Munition gehören neben Rheinmetall der US-Konzern General Dynamics sowie KNDS, ein Gemeinschaftsunternehmen des deutschen Panzerbauers KMW und der französischen Nexter. CSG hatte zuletzt stark expandiert und neben Kinetic auch ein Nitrocellulose-Werk von IFF in Deutschland übernommen. Zudem ist CSG kürzlich beim Spezialchemiekonzern Alzchem aus dem oberbayerischen Trostberg eingestiegen.
(Bericht von Jan Lopatka, geschrieben von Philipp Krach; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)