Rom (Reuters) – Der italienische Modeschöpfer Giorgio Armani ist tot.
Er starb im Alter von 91 Jahren, wie sein Unternehmen am Donnerstag mitteilte, ohne eine Todesursache zu nennen. “Mit unendlicher Trauer gibt die Armani-Gruppe das Ableben ihres Schöpfers, Gründers und ihrer unermüdlichen treibenden Kraft bekannt”, hieß es in einer Erklärung. Armani galt als Inbegriff des modernen italienischen Stils und der Eleganz. Die Beisetzung soll im privaten Kreis stattfinden.
Armanis Aufstieg begann in den 1970er Jahren mit einer Revolution der Herrenmode. Seine minimalistischen Anzüge machten ihn als “Re Giorgio” – König Giorgio – weltberühmt. Er baute seine Marke zu einem globalen Konzern aus, der von Haute Couture über Parfums bis hin zu Hoteleinrichtungen reicht und jährlich Umsätze in Milliardenhöhe erwirtschaftete.
“BIS ZULETZT GEARBEITET”
Die Zukunft des von ihm geschaffenen Imperiums gilt seit langem als eine der großen offenen Fragen der Modebranche. Armani hatte Übernahmeangebote, unter anderem von der Agnelli-Familie und Gucci, stets zurückgewiesen. Auch einen Börsengang wie etwa bei den Konkurrenten von Prada lehnte er ab, um die Unabhängigkeit seines Unternehmens zu wahren. Als Erben gelten seine Schwester Rosanna, zwei Nichten und ein Neffe, die im Unternehmen tätig sind, sowie sein langjähriger Mitarbeiter Leo Dell’Orco und eine Stiftung. “Es wird ein Armani nach Armani geben”, schrieb der Designer in seiner Autobiografie und zeigte sich überzeugt vom Fortbestand seines Lebenswerks.
Der 1934 in der norditalienischen Stadt Piacenza geborene Armani studierte zunächst Medizin, bevor er als Schaufensterdekorateur in die Modebranche einstieg. Den Grundstein für sein Unternehmen legte er 1975 gemeinsam mit seinem Lebenspartner Sergio Galeotti, der ihn zur Selbstständigkeit ermutigte. “Sergio hat mich dazu gebracht, an mich zu glauben”, sagte Armani einmal. Nach Galeottis Tod 1985 musste Armani, der sich bis dahin auf das Kreative konzentriert hatte, auch die unternehmerische Führung übernehmen.
Armani war seit einiger Zeit krank. Im Juni musste er seine Teilnahme an den Schauen seiner Gruppe auf der Mailänder Männermodewoche absagen. Es war das erste Mal in seiner Karriere, dass er eine seiner Modenschauen verpasste. Armani war dafür bekannt, jedes Detail seiner Kollektionen und jeden Aspekt seines Geschäfts zu überwachen. “Er hat bis zuletzt gearbeitet”, erklärte das Unternehmen.
(Bericht von Claudia Cristoferi und Elisa Anzolin, geschrieben von Philipp Krach, redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)