Washington (Reuters) – Bei den Feierlichkeiten in China zum Ende des Zweiten Weltkriegs hätte die Rolle der USA nach Ansicht von Präsident Donald Trump gewürdigt werden sollen.
“Ich habe die Rede gestern Abend gesehen. Präsident Xi ist ein Freund von mir, aber ich fand, dass die USA in dieser Rede hätten erwähnt werden sollen, denn wir haben China sehr, sehr geholfen”, sagte Trump am Mittwoch vor Journalisten im Oval Office. Gleichzeitig bezeichnete er die Zeremonie als “wunderschön” und “sehr, sehr beeindruckend”.
Wenige Stunden zuvor hatte Trump auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social den in Peking versammelten Staats- und Regierungschefs vorgeworfen, sich gegen die USA zu verschwören. “Bitte übermitteln Sie meine herzlichsten Grüße an Wladimir Putin und Kim Jong Un, während Sie sich gegen die USA verschwören”, schrieb er an Xi gerichtet.
China hatte am Mittwoch aus Anlass des 80. Jahrestages des Kriegsendes eine großen Militärparade auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking aufmarschieren lassen. An der Seite von Xi nahmen unter anderem der russische Präsident Wladimir Putin und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un teil. Beobachtern zufolge sollte dies auch der Abschreckung potenzieller Gegner wie den USA dienen. Xi dankte laut offiziellen Angaben “den ausländischen Regierungen und internationalen Freunden, die das chinesische Volk unterstützt und ihm geholfen haben”, ging jedoch nicht näher auf die Rolle der USA im Krieg ein. Eine Stellungnahme der chinesischen Botschaft in Washington lag zunächst nicht vor.
Die Beziehungen zwischen den USA und China sind derzeit angespannt. Beide Seiten sind in einer Reihe von Sicherheitsfragen uneins, von der Ukraine bis zum Südchinesischen Meer, und ringen um ein umfassendes Handelsabkommen. Der Kreml wies den Vorwurf der Verschwörung zurück und deutete an, die Äußerungen Trumps seien ironisch gemeint gewesen.
Die USA traten 1941 in den Zweiten Weltkrieg ein. Sie unterstützten die chinesischen Streitkräfte im Kampf gegen das japanische Militär und spielten eine entscheidende Rolle bei der Niederlage Japans im Jahr 1945.
(Bericht von Trevor Hunnicutt, Jeff Mason und Bhargav Acharya, geschrieben von Philipp Krach; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)