Schweizer Behörden nehmen Anzeigen-Plattform SMG unter die Lupe

Zürich (Reuters) – Die vor einem Börsengang stehende Anzeigen-Plattform Swiss Marketplace Group (SMG) sieht sich mit Ermittlungen von Schweizer Behörden rund um ihr Immobiliengeschäft konfrontiert.

Die Wettbewerbskommission (Weko) gehe der Frage nach, ob das Angebot der Firma auf deren Immobilienplattformen eine unzulässige Wettbewerbsbeschränkung darstelle, erklärte die Behörde am Mittwoch. Die Preisüberwachungsbehörde prüft eigenen Angaben zufolge, ob Anhaltspunkte für eine missbräuchliche Preiserhöhung oder -beibehaltung bestünden. Zuvor hatten bereits der Finanzblog “Inside Paradeplatz” und die Zeitung “Finanz und Wirtschaft” über Abklärungen der beiden Behörden berichtet.

Laut “Inside Paradeplatz” versucht die Weko auszuloten, ob SMG in dem Bereich eine marktbeherrschende Stellung im Sinne des Kartellgesetzes hat. Die Weko erklärte, dass sich das Verfahren erst in einem informellen Stadium befinde. Auch die Abklärungen des Preisüberwachers sind eigenen Angaben zufolge noch nicht abgeschlossen.

SMG teilte mit, sowohl mit der Weko als auch mit dem Preisüberwacher im Austausch zu stehen. “Wir sind überzeugt, dass wir im Rahmen aller relevanten Vorschriften agieren und begrüßen einen faktenbasierten und sachlichen Dialog mit allen zuständigen Stellen.”

Der Betreiber von Immobilien- und Autoportalen hatte vergangene Woche einen Börsengang an der Schweizer SIX in Aussicht gestellt. Einzelheiten wie der Zeitpunkt oder die Bewertung sind noch nicht bekannt. Angesichts des wachsenden und profitablen Geschäfts rechnen Kapitalmarktexperten mit einer Bewertung der SMG von vier bis fünf Milliarden Franken. 20 Prozent der Firmenanteile sollen früheren Angaben zufolge zum Kauf angeboten werden, dazu kommen weitere drei Prozent im Rahmen der Mehrzuteilungsoption. Die Titel stammen vollständig aus dem Besitz der Altaktionäre. Dem Unternehmen fließen damit keine Erlöse aus der Aktienemission zu.

SMG wurde 2021 vom Medienkonzern TX Group, dem Verlagshaus Ringier, dem Versicherer Mobiliar und dem Finanzinvestor General Atlantic gegründet.

(Bericht von Oliver Hirt, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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