Fahndung nach Anschlag auf Trump-Verbündeten – Mutmaßliche Tatwaffe gefunden

– von Andrew Hay und Brad Brooks und Steve Gorman

Salt Lake City (Reuters) – Nach dem tödlichen Anschlag auf den rechtskonservativen US-Influencer Charlie Kirk in Utah suchen die Ermittler unter Hochdruck nach dem flüchtigen Schützen.

Die mutmaßliche Tatwaffe – ein Repetiergewehr – sei inzwischen in einem nahegelegenen Waldstück sichergestellt worden, sagte der zuständige FBI-Agent Robert Bohls am Donnerstag. Der mutmaßliche Täter sei anschließend vom Dach eines Gebäudes gesprungen und in ein angrenzendes Wohngebiet geflohen. Dem Beauftragten für öffentliche Sicherheit in Utah, Beau Mason, zufolge ist der mutmaßliche Schütze im College-Alter und fügte sich unauffällig in das Umfeld der Utah Valley University ein. Zwei festgenommene Personen wurden wieder freigelassen und galten nicht als tatverdächtig.

Präsident Donald Trump kündigte an, Kirk posthum die Freiheitsmedaille des Präsidenten zu verleihen, die höchste zivile Auszeichnung der USA. Vizepräsident JD Vance sagte eine Reise nach New York ab, um stattdessen Kirks Familie zu besuchen. Führende Politiker beider Parteien verurteilten zwar die Gewalt. Allerdings offenbarte das Attentat die tiefe politische Spaltung des Landes: Als die Abgeordneten im Repräsentantenhaus der Tat gedachten, kam es zu einem Tumult, nachdem einige Demokraten fragten, warum Morde an weniger prominenten Personen nicht die gleiche Aufmerksamkeit erhielten.

Der 31-jährige Kirk war am Mittwoch bei einer Veranstaltung vor rund 3000 Menschen an der Universität in dem konservativen Bundesstaat mit einem einzigen Schuss getötet worden. Den Ermittlern zufolge war der Täter wenige Minuten vor Beginn der Veranstaltung auf dem Campus eingetroffen und auf ein nahegelegenes Dach gestiegen. Kirk, ein entschiedener Verfechter des Rechts auf Waffenbesitz, beantwortete gerade eine Frage aus dem Publikum zu Massenerschießungen, als ihn die Kugel in den Hals traf. Aufnahmen des Vorfalls zeigten, wie Zuschauer in Panik flohen.

Kirk galt als einflussreicher konservativer Aktivist und enger Verbündeter von Trump. Der Mitbegründer der Studentengruppe Turning Point USA hinterlässt eine Frau und zwei kleine Kinder. Der Anschlag reiht sich ein in eine Welle politischer Gewalt in den USA. Einem Experten der University of Maryland zufolge gab es im ersten Halbjahr 2025 rund 150 politisch motivierte Anschläge, fast doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. “Ich denke, wir befinden uns gerade in einer sehr, sehr gefährlichen Lage”, warnte der Forscher Mike Jensen. Trump selbst hat zwei Attentatsversuche überlebt.

(Bearbeitet von Scot W. Stevenson, redigiert von Christian Rüttger; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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