Washington (Reuters) – US-Behörden fürchten, dass China über versteckte elektronische Komponenten in solarbetriebenen Geräten an Autobahnen Manipulationen vornehmen könnten.
Betreiber von Ladestationen, Wetterstationen am Straßenrand und Verkehrskameras sollten diese Geräte auf Funkmodule überprüfen, die nicht in den technischen Beschreibungen aufgelistet seien, geht aus einer Anweisung der US-Straßenverkehrsbehörde Federal Highway Administration hervor, die Reuters vorliegt. In dem vierseitigen Sicherheitshinweis heißt es, dass nicht dokumentierte Mobilfunkmodule in importierten Stromwechselrichtern und Batteriemanagementsystemen entdeckt worden seien. Behörden-Mitarbeiter befürchten, dass diese eine Fernsteuerung aus China ermöglichen könnte.
Die Behörde empfahl den zuständigen Stellen, die Wechselrichter im gesamten US-Autobahnsystem zu inventarisieren, die Geräte zu überprüfen und nicht dokumentierte Funkmodule zu deaktivieren oder zu entfernen. Unabhängig davon hat die US-Regierung auch Bedenken wegen der Präsenz chinesischer Autos geäußert. Sie befürchtet, dass chinesische Unternehmen bei der Erprobung autonomer Fahrzeuge in den USA sensible Daten sammeln könnten. Das Handelsministerium hat im Januar Vorschriften erlassen, die bis Ende 2026 praktisch alle chinesischen Pkw und Lkw vom US-Markt ausschließen.
Reuters hatte bereits im Mai berichtet, dass US-Behörden besorgt seien, nachdem Experten verdächtige Kommunikationsgeräte in einigen chinesischen Wechselrichtern und Batterien gefunden hatten. Im selben Monat teilte der Branchenverband Green Power Denmark mit, dass in importierten Geräten für das dänische Energieversorgungsnetz unerklärliche elektronische Komponenten gefunden worden seien.
Die chinesische Botschaft in Washington erklärte dazu, sie lehne “die Verzerrung und Verleumdung der chinesischen Errungenschaften im Bereich der Energieinfrastruktur” ab.
(Bericht von Jana Winter und Raphael Satter, geschrieben von Hans Busemann, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)