Washington (Reuters) – Nach dem tödlichen Anschlag auf den rechtskonservativen US-Influencer Charlie Kirk ist in der Nacht zum Freitag ein Tatverdächtiger festgenommen worden.
“Wir haben ihn”, sagte der Gouverneur von Utah, Spencer Cox. Es handle sich um einen jungen Mann aus dem Bundesstaat. Der mutmaßliche Täter habe einem Freund die Tat gestanden oder angedeutet, woraufhin dieser am Donnerstag die Polizei verständigt habe. Ein Familienmitglied des Verdächtigen habe erklärt, dieser habe sich zuletzt zunehmend politisiert und abfällig über Kirk geäußert. Der Direktor der Bundespolizei FBI, Kash Patel, bestätigte die Festnahme und erklärte, die Ermittlungen dauerten an.
Zuvor hatte Präsident Donald Trump auf Fox News eine Festnahme bekanntgegeben. Der 31-jährige Kirk war am Mittwoch bei einer Veranstaltung an einer Universität in Utah auf dem Podium mit einem Schuss getötet worden. Die Ermittler fanden nach eigenen Angaben ein Repetiergewehr, das vermutlich als Tatwaffe diente. Cox erklärte, auf der am Tatort gefundenen Patronenhülse seien Botschaften eingraviert gewesen. Dazu gehörten: “Was ist das”; “Oh, Bella Ciao, Bella Ciao, Bella Ciao, Ciao”; “Wenn du das liest, bist du schwul”; sowie “Hey Faschist, fang!”. Die Zeile “Bella Ciao” dürfte auf ein italienisches Partisanenlied anspielen, das als eine der Hymnen der antifaschistischen Bewegung gilt.
Kirk war Gründer der rechtskonservativen Studentenorganisation Turning Point USA. Er spielte eine Schlüsselrolle dabei, die Unterstützung junger Wähler für Trump bei der Präsidentschaftswahl im November zu mobilisieren. Sein Auftritt an der Universität war Teil einer geplanten Redetour durch 15 Hochschulen. Kirk griff regelmäßig etablierte Medien an und befasste sich oft in provokantem Stil mit Kulturkampfthemen wie Migration und Gender. Er hatte 5,3 Millionen Follower auf der Plattform X und moderierte einen beliebten Podcast sowie eine Radiosendung.
(Bericht von Andrea Shalal, Andrew Hay und Jarrett Renshaw. Geschrieben von Ralf Bode und Scot W. Stevenson. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)