Bericht über neue Probleme mit Behörden in China setzt Nvidia zu

Frankfurt (Reuters) – Ein Zeitungsbericht über ein neues Vorgehen der chinesischen Behörden gegen einen Einsatz von Nvidia-Prozessoren macht dem US-Konzern zu schaffen.

Die Aktien des US-Spezialisten für KI-Chips fielen am Mittwoch im vorbörslichen Geschäft der Wall Street um gut ein Prozent.

Der “Financial Times” zufolge drängt der chinesische Internet-Regulierer CAC heimische Technologiefirmen wie die TikTok-Mutter ByteDance oder den Online-Händler Alibaba dazu, wegen Sorgen um die nationale Sicherheit keine Nvidia-Produkte mehr zu kaufen und Bestellungen zu stornieren. Zudem sollten sie ihre Tests mit den neuen KI-Chips vom Typ RTX6000D abbrechen.

Dies ist ein weiterer Rückschlag für Nvidia. Insider hatten der Nachrichtenagentur Reuters unlängst gesagt, dass diese auf den chinesischen Markt zugeschnittenen Prozessoren bei potenziellen Käufern auf geringes Interesse stießen. Sie seien für die gebotene Leistung zu teuer.

Der weltgrößte Anbieter von Hochleistungsprozessoren für Künstliche Intelligenz (KI) steht seit längerem unter verschärfter Beobachtung der chinesischen Behörden. Sie verdächtigen den US-Konzern, “Hintertüren” in seine Produkte einzubauen. Diese sollen einen Fernzugriff oder eine Fernsteuerung ermöglichen. Nvidia hat dies zurückgewiesen. Auch soll das Unternehmen gegen chinesisches Wettbewerbsrecht verstoßen haben.

Wegen der politischen Spannungen mit den USA setzen chinesische Technologiekonzerne verstärkt auf KI-Prozessoren aus heimischer Produktion. Die “FT” berichtete am Mittwoch zudem, dass der chinesische Chip-Auftragsfertiger SMIC hochmoderne Maschinen zur Halbleiterfertigung teste. Die Anlage des Startup Yuliangsheng basiere auf einer ähnlichen Technologie wie die Produkte des niederländischen Weltmarktführers ASML. Mit ihr könnten leistungsfähigere KI-Prozessoren gefertigt werden. Dies hievte SMIC-Aktien an der Börse in Hongkong auf ein Rekordhoch.

(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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