Merz und Sanchez wollen am Bau des gemeinsamen FCAS-Kampfjets festhalten

Madrid (Reuters) – Kanzler Friedrich Merz und Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez haben ihr Interesse am europäischen Kampfjet-Projekt FCAS bekräftigt.

“Wir sind uns beide darüber im Klaren, dass wir solche Projekte brauchen”, sagte Merz am Donnerstagabend bei einem Treffen mit Sanchez in Madrid. Man habe über das gemeinsame milliardenschwere Projekt und dessen Problem gesprochen. Man sei übereinstimmend unzufrieden mit die Situation. “Wir kommen mit diesem Projekt nicht voran”, sagte Merz angesichts neuer französischer Forderungen. “Es kann nicht so weitergehen wie gegenwärtig. Wir wollen versuchen, bis zum Ende des Jahres eine Lösung herbeizuführen, damit dieses Projekt dann auch wirklich realisiert werden kann.”

Sanchez sagte: “Wenn wir von dem ‘Europa der Verteidigung’ sprechen, dann haben wir hier ein typisches Beispiel dessen, was darunter zu verstehen ist. Hoffentlich gelingt es bald, dieses in Angriff zu nehmen.”

Spanien ist neben Frankreich der dritte Partner bei dem milliardenschweren Entwicklungsprojekt. Dieses steht auf der Kippe, weil der französische Rüstungskonzern Dassault Aviation plötzlich einen Arbeitsanteil von 80 Prozent für sich fordert. Nach den bisherigen Vereinbarungen sollen Frankreich, Deutschland und Spanien aber zu je einem Drittel an der Entwicklung des Nachfolgers des deutschen Eurofighter und der französischen Rafale sowie zugehöriger Waffensysteme beteiligt werden, der 2040 auf den Markt kommen soll. In Frankreich ist Dassault Aviation federführend für das Projekt, in Deutschland Airbus und in Spanien Indra.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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