Bahn-Konkurrenten kritisieren Schnieder-Reform für Schiene als unzureichend

Berlin (Reuters) – Die Wettbewerber der Deutschen Bahn kritisieren die neue Bahnstrategie von Verkehrsminister Patrick Schnieder als unzureichend.

Die am Montag vorgestellte “Agenda für zufriedene Kunden auf der Schiene” werde keinen Turnaround beim Staatsbetrieb DB herbeiführen, teilten die Verbände mofair und Die Güterbahnen in einer gemeinsamen Erklärung mit. Zwar sei ein Problembewusstsein beim Minister vorhanden, die Strategie sei jedoch in dieser Form zu einfach gestrickt.

“Schnieders Anspruch, über die DB – beziehungsweise den Schienenverkehr grundsätzlich – in fünf bis zehn Jahren Auskunft zu geben, erfüllt die Agenda nicht”, heißt es weiter. “Sie enthält keine konkreten verkehrlichen Ziele und kaum messbare Zahlen.” Zudem seien die vom Bund gewährten Rahmenbedingungen vage und die Änderungen am Steuerungskonzept deutlich zu schwach. Auch die geforderte maximale Transparenz bei der Mittelverwendung der Infrastrukturtochter DB InfraGO werde durch die vorgestellten Maßnahmen zur Entflechtung nicht erreicht.

Positiv bewerteten die Verbände jedoch, dass mit der Abschaffung des Infrastrukturressorts im Konzernvorstand eine ihrer zentralen Anforderungen erfüllt werde. Als “Warnsignal” sehen sie es jedoch an, dass sich die Strategie einseitig am Personenverkehr abarbeite und dem Güterverkehr auf der Schiene praktisch keine Bedeutung beimesse. Dies zeige, dass man sich auf populäre Themen konzentriere, “ohne den gesamten Eisenbahnverkehr in den Blick zu nehmen”. Der Verband mofair vertritt Wettbewerber im Personenverkehr, Die Güterbahnen die Konkurrenten im Frachtgeschäft.

(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Kerstin Dörr – Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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