Madrid (Reuters) – Die spanische Großbank BBVA hat im Ringen um die feindliche Übernahme der kleineren Rivalin Sabadell ihre Offerte in die Höhe geschraubt.
BBVA biete nun eine ihrer Stammaktien je 4,8376 Sabadell-Aktien und habe das Angebot damit um zehn Prozent erhöht, teilte das Institut am Montag mit. Insgesamt wird Sabadell damit mit rund 17 Milliarden Euro bewertet. Das Angebot umfasse nun nur noch eigene Aktien, was steuerlich günstiger sei, wenn das Angebot für mehr als 50 Prozent der Sabadell-Aktien angenommen werde, hieß es weiter. Sabadell-Chef Cesar Gonzalez-Bueno kritisierte, das neue Angebot falle “eindeutig klein” aus. Die Erfolgschancen der BBVA seien damit gesunken. BBVA behält sich allerdings vor, die Offerte weiter zu verbessern oder die Annahmefrist zu verlängern.
BBVA hatte im April die ersten Schritte in Richtung einer Übernahme Sabadells gemacht. Die Bank war über Jahre im Ausland gewachsen und will nun ein starkes Standbein in ihrem Heimatmarkt schaffen. Zuletzt hatte sie eine neu ausgegebene Stammaktie und 0,70 Euro in bar für je 5,5483 Stammaktien von Sabadell geboten. Der Sabadell-Verwaltungsrat hatte die Offerte jedoch als zu niedrig abgewiesen. Nun besserte BBVA nach. Investoren hätten aber mehr erwartet, sagte Sabadell-Chef Gonzalez-Bueno. Er persönlich werde der BBVA seine Sabadell-Aktien nicht andienen, fügte er hinzu. Der Verwaltungsrat muss nun über die nachgebesserte Offerte beraten.
Aktien des Geldhauses legten seit Ende April um mehr als 80 Prozent zu, Anteilsscheine der BBVA um rund 50 Prozent. BBVA will mit der Übernahme die zweitgrößte spanische Bank mit einer Bilanzsumme von rund einer Billion Euro im Heimatmarkt schaffen. Die spanische Finanzaufsicht muss der erhöhten Offerte noch zustimmen.
(Bericht von Jesus Aguado, bearbeitet von Matthias Inverardi, redigiert von . Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)