Berlin (Reuters) – Bundesweit ist die Wirtschaft in Bremen im ersten Halbjahr am stärksten gewachsen.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei dort um 2,9 Prozent binnen Jahresfrist gestiegen, teilten die statistischen Landesämter am Mittwoch mit. In Mecklenburg-Vorpommern gab es ein Plus von 2,0 Prozent und in Berlin einen Zuwachs von 1,3 Prozent. Die rote Laterne in der Rangliste geht an das Saarland, wo die Wirtschaft um 1,9 Prozent schrumpfte, vor Brandenburg (minus 1,0 Prozent). Deutlich unterdurchschnittlich entwickelte sich die Konjunktur auch in Baden-Württemberg, wo das BIP um 0,8 Prozent sank, und in Bayern mit einem Minus von 0,4 Prozent. Die Wirtschaftsleistung in Deutschland insgesamt stagnierte zum Vorjahreszeitraum.
Grund für die bessere Entwicklung in Bremen ist dem Statistikamt der Hansestadt zufolge der Aufwind im Verarbeitenden Gewerbe, nach einem schwachen Vorjahr. “Hier waren die gemeldeten Umsätze wie auch die Wirtschaftsleistung insgesamt im entsprechenden Vorjahreszeitraum auf einem niedrigen Niveau.”
Beim Wachstums-Schlusslicht Saarland hieß es, die Wirtschaft des Landes sei im ersten Halbjahr von “deutlichen Abschwächungen” geprägt. “Ökonomische Transformationserfordernisse sowie globale Marktveränderungen verunsichern die Marktakteure und schwächen die Gesamtnachfrage”, erklärte das Statistikamt in Saarbrücken. Die Industrie leide unter merklichen Absatzproblemen. Zudem habe sich gezeigt, “dass die erheblichen Einbußen im Produzierenden Gewerbe durch ein Nullwachstum in den Dienstleistungssektoren nicht kompensiert werden konnten”.
Ökonomen erwarten auch für das Gesamtjahr 2025 in ganz Deutschland nur ein Mini-Wachstum an der Grenze zur Stagnation und eine spürbare Erholung der Konjunktur erst, wenn sich die Milliarden-Ausgaben der öffentlichen Hand 2026 auswirken. So sagen die führenden Forschungsinstitute der Wirtschaft Insidern zufolge in diesem Jahr nur 0,2 Prozent Wachstum voraus. Im nächsten Jahr sollte es spürbar stärker bergauf gehen – mit einem BIP-Anstieg von 1,3 Prozent und 2027 mit plus 1,4 Prozent, wie Reuters am Dienstag von mehreren mit der Sache vertrauten Personen erfahren hatte.
(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Christian Rüttger – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)