Gaza-Hilfsflotille mit Drohnen angegriffen – Italien schickt Marine

Athen/Rom (Reuters) – Eine internationale Hilfsflottille für den Gazastreifen mit der Aktivistin Greta Thunberg an Bord ist in der Nacht zum Mittwoch nach eigenen Angaben in internationalen Gewässern vor Griechenland mit Drohnen angegriffen worden.

Italien schickte daraufhin ein Marineschiff zur Unterstützung. Die Schiffe seien in internationalen Gewässern 30 Seemeilen vor der griechischen Insel Gavdos von zwölf Drohnen attackiert worden, sagte Marikaiti Stasinou, eine Sprecherin der Flottille. Alle Passagiere seien in Sicherheit, nachdem die Drohnen über den Schiffen explodiert seien.

An Bord der rund 50 zivilen Boote der “Global Sumud Flotilla” befinden sich zahlreiche Anwälte und Aktivisten. Die Flottille versucht, die Seeblockade des Gazastreifens durch Israel zu durchbrechen. Der italienische Verteidigungsminister Guido Crosetto verurteilte den Vorfall auf das Schärfste. Die Täter seien “derzeit nicht identifiziert”. Die italienische Fregatte “Fasan” sei auf dem Weg zu der Flottille, um “mögliche Rettungsmaßnahmen” durchzuführen.

Benedetta Scuderi, eine italienische Abgeordnete des Europäischen Parlaments, die sich an Bord befindet, sagte dem italienischen Rundfunk RAI, Drohnen hätten Blendgranaten abgeworfen. Eine davon habe den Mast ihres Segelbootes getroffen und das Hauptsegel vollständig beschädigt. “Wir befinden uns in internationalen Gewässern südlich von Kreta und wurden drei Stunden lang angegriffen, ohne dass jemand eingegriffen hat”, sagte die Parlamentarierin.

“WIR SIND SEHR, SEHR ENTSCHLOSSEN”

Eine Stellungnahme des israelischen Militärs zu dem nächtlichen Angriff lag zunächst nicht vor. Israel hat die Flottille wiederholt kritisiert und den Aktivisten eine Unterstützung der radikal-islamischen Hamas vorgeworfen. Das Außenministerium warnte am Mittwoch auf der Plattform X, Israel werde “die notwendigen Maßnahmen ergreifen”, um die Flottille zu stoppen. Das Angebot bleibe bestehen, die Hilfe in einem israelischen Hafen abzuladen.

Thunberg sagte, mehrere Boote seien beschädigt worden. “Wir waren uns der Risiken dieser Art von Angriffen bewusst, das wird uns also nicht aufhalten”, sagte sie in einem auf Instagram übertragenen Gespräch. “Wir sind sehr, sehr entschlossen, unsere Mission fortzusetzen.” Die Flottille hatte bereits in diesem Monat von Drohnenangriffen auf ihre Boote berichtet, als diese in einem tunesischen Hafen lagen.

(Bericht von Angeliki Koutantou in Athen und Alvise Armellini in Rom; Mitarbeit Lefteris Papadimas, Renee Maltezou, Crispian Balmer, Angelo Amante; Bearbeitet von Alexander Ratz; Redigiert von; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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