EU eröffnet Kartellverfahren gegen SAP – Aktie sinkt

Brüssel (Reuters) – Die Wettbewerbshüter der EU-Kommission haben eine Untersuchung gegen SAP eingeleitet und damit die Aktien des Softwareherstellers unter Druck gebracht.

Die Brüsseler Behörde wirft Europas größtem Softwarehersteller vor, den Wettbewerb etwa bei Wartungs-Dienstleistungen für seine weit verbreitete Software zur Unternehmenssteuerung (ERP) behindert zu haben. “Wir sind besorgt, dass SAP den Wettbewerb in diesem wichtigen nachgelagerten Markt eingeschränkt haben könnte”, sagte Kommissions-Vizepräsidentin Teresa Ribera am Donnerstag. Dies lasse europäischen Kunden weniger Auswahl und führe zu höheren Kosten.

Die im Leitindex Dax gehandelte Aktie gab nach der Nachricht um 2,6 Prozent auf 222 Euro nach. SAP kündigte an, mit der Kommission zu kooperieren. Man sei jedoch der Überzeugung, dass die eigenen Richtlinien und Maßnahmen “vollständig im Einklang mit den Wettbewerbsregeln” stünden, teilten die Walldorfer mit. Das Unternehmen rechnet nicht mit wesentlichen Auswirkungen auf die Finanzergebnisse. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte am Montag berichtet, dass SAP der EU Zugeständnisse angeboten hatte, um eine formelle Untersuchung und eine mögliche Geldstrafe abzuwenden. Im Falle eines Schuldspruchs droht dem Unternehmen eine Strafe von bis zu zehn Prozent seines weltweiten Jahresumsatzes, der 2024 bei 34 Milliarden Euro lag.

(Bericht von Makini Brice, geschrieben von Anneli Palmen, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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