Dubai (Reuters) – Der Iran hat für den Fall der Wiedereinführung von UN-Sanktionen mit dem Ende der Inspektionen seiner Atomanlagen durch die Vereinten Nationen gedroht.
Das kündigte der iranische Außenminister Abbas Araghtschi am Freitag an. Eine Reihe von UN-Sanktionen gegen den Iran soll am Wochenende wieder in Kraft treten. Die E3-Staaten Großbritannien, Frankreich und Deutschland haben diesen Prozess – genannt “Snapback” – in Gang gesetzt, weil die Regierung in Teheran ihrer Ansicht nach weiter gegen das Atomabkommen von 2015 verstößt.
Ein erst in diesem Monat in Ägypten unterzeichnetes Abkommen über die Wiederaufnahme von Kontrollen der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA “bleibt gültig, solange keine feindselige Handlung gegen den Iran unternommen wird, einschließlich der Wiedereinsetzung von Resolutionen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen, die aufgehoben wurden”, schrieb Araghtschi auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. “Andernfalls wird die Islamische Republik Iran ihre praktischen Verpflichtungen als beendet betrachten.”
Die E3-Staaten fordern, dass der Iran den UN-Atominspekteuren wieder freien Zugang zu den Atomanlagen gewährt, Bedenken hinsichtlich seiner Bestände an angereichertem Uran ausräumt und Gespräche mit den USA aufnimmt. Gespräche diese Woche darüber brachten allerdings keine Fortschritte, so dass die UN-Sanktionen am Samstag aller Wahrscheinlichkeit nach wieder greifen werden. Der Westen wirft dem Iran vor, nach Atombomben zu streben, was das Regime in Teheran zurückweist.
(Bericht von Jana Choukeir und Ahmed Elimam; Bearbeitet von Alexander Ratz; Redigiert von Kerstin Dörr; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)