Kabinett billigt Aktionsplan für ersten Kernfusionsreaktor

Berlin (Reuters) – Das Bundeskabinett hat am Mittwoch einen Aktionsplan gebilligt, der den Weg zu einem Kernfusionsreaktor in Deutschland ebnen soll.

In dem vom Forschungsministerium vorgelegten Plan wird das Ziel bekräftigt, den ersten Fusionsreaktor der Welt in Deutschland zu bauen. Er soll “vorrangig” durch deutsche Firmen errichtet werden. Die Regierung will das Vorhaben mit einem Förderprogramm “Fusion 2040” anschieben und dazu in dieser Legislaturperiode 1,7 Milliarden Euro bereitstellen. Dazu sollen weitere 755 Millionen Euro aus dem sogenannten Sondervermögen Infrastruktur kommen.

Mit “Wertepartnern” strebe man langfristige und strategische Kooperationen an, heißt es in dem Aktionsplan. Zudem soll die Ausbildung von Wissenschaftlern in diesem Bereich gefördert werden. Bei der Entwicklung sollen beide Stränge der Forschung, also sowohl die sogenannte Laserfusion als auch die Magnetfusion, vorangetrieben werden. Die Regulierung der Kernfusion ist im Strahlenschutz- und nicht im Atomgesetz vorgesehen.

Die Kernfusion gilt theoretisch als quasi unerschöpfliche und saubere Energiequelle. Allerdings ist es bislang trotz jahrzehntelanger Forschung nicht gelungen, den Prozess so zum Laufen zu bringen, dass unter dem Strich Energie damit erzeugt werden kann. In den vergangenen Jahren sind aber etwa in den USA und China Milliarden in die Forschung geflossen. Im Juni hatte das Münchner Kernfusions-Start-up Proxima Fusion in einer Finanzierungsrunde 130 Millionen Euro eingesammelt.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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