Frankfurt (Reuters) – Der Chemiekonzern BASF will sein Geschäft mit Katalysatoren nun doch länger behalten und könnte einen milliardenschweren Aktienrückkauf früher starten als geplant.
Das Unternehmen sehe sich als “besten Eigentümer” für das Katalysatorengeschäft, das 2024 sieben Milliarden Euro Umsatz erzielte, teilte BASF am Donnerstag auf einem Kapitalmarkttag in Antwerpen mit. Zwischen 2024 und 2030 sollen daraus kumulierte Cashflows von rund vier Milliarden Euro entstehen. Die Einheit war 2023 ausgegliedert worden, um strategische Optionen wie einen möglichen Verkauf auszuloten.
Finanzvorstand Dirk Elvermann stellte in Aussicht, dass das für 2027 und 2028 geplante Aktienrückkaufprogramm im Umfang von mindestens vier Milliarden Euro abhängig von Portfoliomaßnahmen wie der Coatings-Transaktion früher beginnen könnte. Einnahmen aus Veräußerungen wie dem unlängst verkauften Bautenanstrichmittelgeschäft für 1,15 Milliarden Dollar hätten die Bilanz bereits gestärkt.
Investoren hatten sich vom Kapitalmarkttag Impulse für die zuletzt vergleichsweise schwache Aktie erhofft. Wegen der trüben Weltkonjunktur und der Risiken durch die US-Zollpolitik hatte sich BASF zuletzt auf schwierigere Geschäfte eingestellt. Um gegenzusteuern, beschleunigt der Ludwigshafener Dax-Konzern seine Sparanstrengungen und senkte die geplanten Investitionen für 2025 bis 2028 auf 16 Milliarden Euro nach zuvor veranschlagten 17 Milliarden. Die Gewinnprognose für dieses Jahr wurde bereits im Juli gekappt.
Eine zentrale Rolle für die künftige Profitabilität spielt der neue Verbundstandort im südchinesischen Zhanjiang. Dort sollen die meisten Anlagen bis Ende 2025 in Betrieb gehen. Die Investitionssumme wurde um 1,3 Milliarden Euro auf rund 8,7 Milliarden Euro reduziert. Mittel- bis langfristig soll der Standort die Kerngeschäfte stärken, die 2024 zusammen 40,3 Milliarden Euro Umsatz erzielten.
Den im September vergangenen Jahres angestoßenen Konzernumbau will Vorstandschef Markus Kamieth fortsetzen und den Chemieriesen stärker auf die Kerngeschäfte fokussieren, die eng in den BASF-Produktionsverbund eingebunden sind. Für das Coatings-Geschäft prüft der Konzern nach dem Verkauf des brasilianischen Bautenanstrichmittelgeschäfts nun Optionen für Fahrzeug- und Reparaturlacke, eine Entscheidung soll im vierten Quartal fallen. Die Agrarsparte soll unverändert bis 2027 börsenreif gemacht und teilweise an die Börse gebracht werden. Im Bereich Batteriematerialien wurden Kosten reduziert und Verträge mit Kunden wie CATL abgeschlossen. BASF prüft für dieses Geschäft weiter Kooperationsmöglichkeiten.
Der Konzern bekräftigte seine Finanzziele: Bis 2028 wird ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) von zehn bis zwölf (2024: 7,86) Milliarden Euro sowie eine Rendite auf das eingesetzte Kapital von rund zehn Prozent angestrebt. Für den Zeitraum 2025 bis 2028 sollen mehr als zwölf Milliarden Euro an Free Cashflow erwirtschaftet werden. Die Dividende von mindestens 2,25 Euro je Aktie pro Jahr will BASF bis 2028 beibehalten.
(Bericht von Patricia Weiß, redigiert von; Ralf Banser)