Warschau (Reuters) – Ein wegen seiner mutmaßlichen Beteiligung an den Sprengstoffanschlägen auf die Nord-Stream-Pipelines in Polen festgenommener ukrainischer Taucher wird vorerst nicht an Deutschland überstellt.
Ein polnisches Gericht ordnete am Montag an, dass der Mann für weitere 40 Tage in Polen in Haft bleiben müsse. In dieser Zeit soll darüber entschieden werden, ob der Verdächtige auf Grundlage eines europäischen Haftbefehls an Deutschland überstellt wird.
Wolodymyr Z. war vergangenen Dienstag in der Nähe von Warschau gestellt worden. Ein Gericht hatte zunächst eine siebentägige Haft angeordnet. Die Verteidigung hatte angekündigt, sich gegen eine Überstellung nach Deutschland zu wehren. Sie argumentierte, die Vollstreckung des Europäischen Haftbefehls sei angesichts des russischen Krieges in der Ukraine unzulässig.
Die Pipeline-Explosionen im Jahr 2022 rund sieben Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatten die Gasleitungen in der Ostsee schwer beschädigt und die Energiekrise in Europa verschärft.
(Bericht von Barbara Erling, geschrieben von Christian Rüttger, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)