Berlin (Reuters) – Die Stimmung in der Automobilindustrie hat sich wieder verschlechtert.
Der Geschäftsklimaindex für den Sektor ist im September merklich gefallen, nach jeweils starken Anstiegen im Juli und im August, wie das Ifo-Institut am Donnerstag mitteilte. Demnach sank das Barometer auf minus 21,5 Punkte, nach minus 15,8 Punkten im August. Dieser Rückgang ist vor allem auf deutlich pessimistischere Geschäftserwartungen zurückzuführen. “Hier schimmern erste Anzeichen der Enttäuschung über die neue Bundesregierung durch”, sagte Ifo-Branchenexpertin Anita Wölfl.
Die Unternehmen hätten gehofft, die Regierung würde durch wesentliche Strukturreformen den Standort Deutschland wettbewerbsfähiger machen: “Diese Hoffnungen sehen sie bislang nicht bestätigt”, so die Expertin. Dieses Thema dürfte auch beim heutigen Autogipfel zur Sprache kommen. Bundeskanzler Friedrich Merz lädt zu einem Treffen ins Kanzleramt. Teilnehmen sollen die Ministerpräsidenten der autoproduzierenden Länder wie Bayern, Niedersachsen und Baden-Württemberg. Zudem sind Vertreter der Autokonzerne, der Zulieferbranche sowie Arbeitnehmervertreter geladen. Es soll angesichts der schwierigen Lage in der Branche vor allem über Rahmenbedingungen und Arbeitsplätze gesprochen werden.
(Bericht von Reinhard Becker, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)