Autozulieferer Webasto streicht weitere 300 Stellen in Deutschland

München (Reuters) – Der angeschlagene Autozulieferer Webasto streicht in Deutschland weitere 300 Stellen.

Der Schwerpunkt des Abbaus liege in Führungspositionen in der Verwaltung, betroffen seien deshalb vor allem der Firmensitz in Stockdorf bei München und der nahegelegene Standort Gilching, teilte das Familienunternehmen am Dienstag mit. Der Abbau soll noch in diesem Jahr umgesetzt werden. “Die Veränderungen auf dem Automobilmarkt erfordern eine schlankere und kosteneffizientere Organisation mit weniger Komplexität und schnellen Entscheidungswegen”, sagte Webasto-Chef Jörg Buchheim. “Nur so bleiben wir wettbewerbsfähig.”

Der Hersteller von Schiebedächern und Standheizungen steckt in einer tiefen Krise. Im vergangenen Jahr waren bereits 1300 von damals 16.000 Stellen weltweit gestrichen worden, im April wurde der Abbau von 650 der 3700 Beschäftigten in Deutschland verkündet.

Webasto bastelt seit Monaten mit Experten der Unternehmensberatung Alvarez & Marsal und den Banken an einem finanziellen Sanierungskonzept. Webasto ist mit einer Milliarde Euro verschuldet. Medienberichten zufolge könnten die beiden Eigentümerfamilien dabei über eine Treuhandlösung zumindest vorübergehend die Kontrolle über das Unternehmen verlieren.

(Bericht von Alexander Hübner. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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