Berlin (Reuters) – Hessens Ministerpräsident Boris Rhein pocht darauf, dass die Bundesregierung den Weg für die Nutzung von E-Fuels und emissionsarmen Kraftstoffen in Autos nach 2035 freimacht.”Die Bundesregierung muss beim Verbrenner jetzt schnell zu einer gemeinsamen Linie finden, die Technologieoffenheit, Innovation und Klimaschutz miteinander verbindet”, sagte der CDU-Politiker der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag. “Wir brauchen ein Aus vom Verbrenner-Aus und einen Einstieg in eine breite industriepolitische Initiative für E-Fuels und emissionsarme Kraftstoffe”, fügte er hinzu.
Er begrüße ausdrücklich, dass Bundeskanzler Friedrich Merz nach dem Autogipfel vergangene Woche klargestellt habe, dass es mit Deutschland keinen harten Schnitt für Verbrenner-Autos 2035 geben werde. “Wir müssen den Verbrenner verbessern statt verbieten”, betonte Rhein. “Wenn wir den sauberen Verbrenner nicht bauen, tun es andere – auf Kosten von Wachstum, Wertschöpfung und Arbeitsplätzen in Deutschland.”
Nach der jetzigen Regelung dürfen in der EU nach 2035 nur noch emissionsfreie Autos neu zugelassen werden. Diese Vorgabe erfüllen derzeit nur E-Autos. Beim Autogipfel hatten sowohl Merz als auch Vizekanzler Lars Klingbeil aber von nötiger Flexibilität ab 2035 gesprochen, die auch die Autoindustrie will. Als Übergangslösung sind etwa Plug-in-Hybride oder sogenannte Range-Extender im Gespräch, die mit kleinen Verbrenner-Motoren die Reichweite von Elektroantrieben verlängern sollen. Rhein will aber auch die Nutzung von Verbrennermotoren mit E-Fuels möglich machen.
(Bericht von Andreas Rinke, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)