Berlin (Reuters) – Die Bundesregierung hat die sogenannte Aktivrente auf den Weg gebracht, die den Fachkräftemangel lindern soll.
Für Arbeitnehmer sollen vom Verdienst bis zu 2000 Euro im Monat steuerfrei bleiben, wenn sie über die Regelaltersgrenze hinaus weiterarbeiten. Das Kabinett billigte am Mittwoch einen entsprechenden Gesetzentwurf. Die Neuregelung soll zum 1. Januar 2026 in Kraft treten. Ziel sei es, einen Anreiz zu schaffen, damit das Erwerbspotenzial älterer Menschen besser genutzt und Erfahrungswissen länger in den Betrieben gehalten werde. Im Gesetzentwurf geht die Regierung rechnerisch davon aus, dass 168.000 Beschäftigte von der Aktivrente profitieren könnten.
“Wer freiwillig länger arbeitet, profitiert künftig von der Aktivrente”, erklärte Finanzminister Lars Klingbeil (SPD). “Das stärkt den Arbeitsmarkt, das stärkt die Wirtschaft, und das ist ein echtes Plus für alle, die beruflich aktiv bleiben wollen.”
Die Regelung zielt auf sozialabgabenpflichtig Beschäftigte, für die der Arbeitgeber Rentenversicherungsbeiträge abführt. Der Steuerfreibetrag ist auf 24.000 Euro im Jahr begrenzt. Ausgenommen davon sind Selbstständige, Beamte und Minijobber wie auch die Land- und Forstwirtschaft. Durch die Steuerbefreiung rechnet die Regierung mit jährlichen Mindereinnahmen von 890 Millionen Euro, die sich Bund, Länder und Gemeinden teilen. Im ersten Jahr sollen die Ausfälle 820 Millionen Euro betragen.
(Bericht von Holger Hansen, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)