München (Reuters) – Der Stahlkonzern Salzgitter will seine Beteiligung an der Kupferhütte Aurubis über eine Wandelanleihe abbauen und nimmt damit 500 Millionen Euro für die Umstellung auf eine “grüne” Stahlproduktion ein.
Die siebenjährige Wandelanleihe ist mit 3,4 Millionen Aurubis-Aktien hinterlegt, das sind 7,6 Prozent des Grundkapitals, wie Salzgitter am Mittwoch mitteilte. Einen Teil der Aktien haben die begleitenden Investmentbanken über Nacht bereits bei Investoren platziert, damit Käufer der Wandelanleihen das Kursrisiko ausschließen können. Der Preis dafür lag mit 108,00 Euro um 6,7 Prozent unter dem Schlusskurs der Aurubis-Aktie vom Dienstag. Vorbörslich fielen die Papiere um 5,7 Prozent.
Salzgitter hält bisher 29,99 Prozent an Aurubis. Mit einer Beteiligung von mehr als 30 Prozent wäre ein Pflichtangebot an die übrigen Aktionäre fällig, was Übernahmespekulationen um das Hamburger Unternehmen ausgelöst hatte. Nun scheint Salzgitter aber auf dem Rückzug zu sein. Der Erlös aus der mit 3,375 Prozent verzinsten Wandelanleihe soll in das “Salcos”-Programm zum Umbau auf eine klimaneutrale Stahl-Produktion und in die Restrukturierung fließen.
Die Käufer der Wandelanleihen können ihre Papiere von November 2030 in Aurubis-Aktien tauschen, wenn deren Kurs dann um 30 Prozent über dem dann gültigen Umtauschpreis liegt. Der anfängliche Umtauschpreis liegt bei 145,80 Euro. Die Aurubis-Aktie war in der vergangenen Woche angesichts der boomenden Kupfermärkte auf ein Jahreshoch gestiegen. Zweitgrößter Aurubis-Aktionär ist mit 11,3 Prozent der Drogerieunternehmer Dirk Rossmann.
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)