Taipeh (Reuters) – Der wachsende Bedarf an Spezialprozessoren für Künstliche Intelligenz (KI) hat TSMC ein erneutes Rekord-Quartalsergebnis beschert.
Daraufhin hob der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger am Donnerstag sein Wachstumsziel für das Gesamtjahr an. Der Umsatz werde 2025 voraussichtlich um etwa 35 statt rund 30 Prozent steigen. Der “KI-Megatrend” gewinne an Dynamik, betonte TSMC mit Sitz in Taiwan. Die in Frankfurt notierten TSMC-Titel stiegen daraufhin um gut drei Prozent.
Das Nettoergebnis stieg im abgelaufenen dritten Quartal um rund 39 Prozent auf umgerechnet 12,65 Milliarden Euro. Damit verbuchte der taiwanische Konzern das sechste Quartal in Folge ein prozentual zweistelliges Gewinnplus. Der vergangene Woche bekannt gegebene Umsatz wuchs ähnlich stark. Mit 27,83 Milliarden Euro erreichte er ebenfalls einen Höchstwert. Im laufenden Quartal würden die Erlöse wohl um 24 Prozent steigen.
UNSICHERHEITSFAKTOR US-POLITIK
Bislang beeinträchtigt die US-Handelspolitik das Geschäft des Konzerns, der den Chip-Hersteller Nvidia oder den iPhone-Anbieter Apple zu seinen Kunden zählt, kaum. Gleichzeitig schraubt TSMC seine US-Investitionen hoch, um US-Einfuhrzölle zu vermeiden. Aus diesem Grund verzögert der wertvollste Börsenwert Asiens laut einem Medienbericht den Bau eines Werks in Japan zugunsten einer Anlage in den USA.
US-Handelsminister Howard Lutnick hatte vor einigen Wochen eine stärkere Verlagerung der Chip-Produktion taiwanischer Firmen in die USA ins Gespräch gebracht. Ihm schwebe ein Verhältnis von 50:50 vor. Die Regierung Taiwans lehnt dies ab. Bislang produzieren Konzerne wie TSMC den Löwenanteil der Halbleiter in ihrem Heimatland. Taiwan sieht dies als Sicherheit gegen einen Übergriff Chinas. Die Volksrepublik betrachtet das demokratisch regierte Taiwan als ihr eigenes Territorium.
(Bericht von Wen-Yee Lee, Faith Hung und Ben Blanchard; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)