Zeitung – Porsche findet Nachfolger für Vorstandschef Blume

Frankfurt (Reuters) -VW-Konzernchef Oliver Blume gibt einem Bericht zufolge sein Amt als Chef des Sportwagenherstellers Porsche bald auf. Der Aufsichtsrat habe sich auf einen Nachfolger geeinigt, “ab kommendem Jahr” werde Blume das Amt in neue Hände übergeben, berichtete die Bild-Zeitung am Freitag unter Berufung auf Insider. Damit würde die viel kritisierte Doppelrolle Blumes an der Spitze der beiden Autobauer enden.

Die Zeitung berichtete, der Name des Nachfolgers werde noch geheim gehalten. “Nur so viel sickerte aus Aufsichtsratskreisen durch: Es handelt sich um einen Mann. Er ist technisch versiert und kein Unbekannter in der Volkswagen-Welt.” Der Aufsichtsrat von Porsche solle zeitnah über die Personalien abstimmen.

Volkswagen und Porsche waren zunächst nicht erreichbar.

Blume führt Porsche seit zehn Jahren und steht zusätzlich seit Sommer 2022 an der Spitze der Muttergesellschaft Volkswagen. Die Doppelrolle stößt bei Investoren un Analysten schon länger auf Kritik. Eine solche Doppelrolle berge Interessenskonflikte. Im September hatte Volkswagen-Betriebsratschefin Daniela Cavallo ein Ende dieser Struktur gefordert. “Der Vorstandsvorsitzende kann in Wolfsburg kein Halbtags-Chef sein und die restliche Zeit bei Porsche verbringen”, hatte sie gesagt. Zuletzt hatten sich in Medienberichten und von Insidern Hinweise darauf verdichtet, dass Porsche nach einem Nachfolger für Blume sucht. Blume hatte immer betont, dass seine Doppelrolle “nicht auf alle Zeiten ausgelegt” sei.

Vor wenigen Wochen hatte sich die Krise bei Porsche verschärft. Der Autobauer vollzog einen Strategieschwenk und strich seine Elektropläne zusammen, was den Konzern allein in diesem Jahr 3,1 Milliarden Euro kostet. Zum dritten Mal in diesem Jahr kappte Porsche seine Gewinnprognose: Die Margen sollen sinken und die Dividende für dieses Jahr erheblich geringer ausfallen. Porsche steht schon seit längerem wegen des mauen Geschäfts in China unter Druck.

(Bericht von Sabine Wollrab, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

tagreuters.com2025binary_LYNXNPEL9G07Q-VIEWIMAGE