Berlin (Reuters) – Die Wirtschaft in der Euro-Zone hat einer Umfrage zufolge überraschend auch im Oktober zugelegt.
Der Einkaufsmanagerindex – für Industrie und Dienstleister zusammen – stieg leicht um 1,0 auf 52,2 Punkte und dies vor allem dank der stärksten Auftragszuwächse seit zweieinhalb Jahren, wie der Finanzdienstleister S&P Global am Freitag zu seiner monatlichen Unternehmensumfrage mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hingegen hatten einen leichten Rückgang auf 51,0 Punkte erwartet. Das von Investoren stark beachtete Barometer liegt damit den zehnten Monat in Folge über der Marke von 50 Punkten, ab der es Wachstum signalisiert.
“Frankreich wird zunehmend zu einem Belastungsfaktor für die Eurozone-Wirtschaft”, sagte der Chefvolkswirt des Umfragesponsors Hamburg Commercial Bank (HCOB), Cyrus de la Rubia. Während sich die konjunkturelle Lage in Deutschland im Oktober deutlich aufgehellt habe, habe sich die Schrumpfungsrate in Frankreich den zweiten Monat in Folge beschleunigt. “Im Ergebnis ist die Wirtschaftsleistung in der Eurozone weitaus weniger stark gestiegen als es ansonsten möglich gewesen wäre”, erklärte de la Rubia. “Die Unsicherheit, ob die aktuelle Regierung unter Sebastien Lecornu sich angesichts der Auseinandersetzungen über den Haushalt 2026 noch lange halten kann, sorgt für Unbehagen und trägt wesentlich zur schwachen wirtschaftlichen Verfassung Frankreichs bei.”
Das Barometer für die Industrie im Euroraum kletterte um 0,2 Punkte und erreichte damit die Wachstumsschwelle von 50,0 Zählern. Der Index für die Service-Branche stieg um 1,3 auf 52,6 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit August 2024. “Trotz des Aufschwungs und verstärkter Auftragszuwächse sanken die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist im Oktober auf ein Fünf-Monatstief und damit unter ihr Langzeitmittel”, hieß es zu der Umfrage. Demnach ließ die Zuversicht sowohl in der Industrie als auch im Servicesektor nach.
(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Reinhard Becker. – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)











