Türkei modernisiert Luftwaffe – Kauf von 20 Eurofightern mit Großbritannien vereinbart

Ankara. (Reuters) – – Die Türkei hat mit Großbritannien den Kauf von 20 neuen Eurofighter-Kampfflugzeugen im Wert von acht Milliarden Pfund (rund 9,2 Milliarden Euro) vereinbart.

Zudem sollen 24 weitere dieser Jets in Golfstaaten erworben werden, teilte die Regierung in Ankara am Montag mit. Der britische Premierminister Keir Starmer unterzeichnete die Vereinbarung bei seinem ersten Besuch in der Türkei mit Präsident Recep Tayyip Erdogan. Starmer sprach von einem historischen Moment. Erdogan sagte, es könnten gemeinsame Projekte in der Rüstungsindustrie folgen.

Die erste der 20 Maschinen soll nach britischen Angaben 2030 ausgeliefert werden. Die Türkei will mit den Jets ihre Luftwaffe modernisieren. Luftangriffe Israels in Nachbarländern hätten Ankara im vergangenen Jahr beunruhigt und zu einer Neubewertung der eigenen Verteidigungsfähigkeit bewogen, hieß es aus Regierungskreisen.

Unabhängig von dem Geschäftsabschluss mit Großbritannien plant das türkische Verteidigungsministerium den Kauf von jeweils zwölf weiteren Eurofightern von Oman und Katar. Die Türkei will mit den Maschinen eine Lücke schließen, bis die eigenen KAAN-Kampfflugzeuge in den kommenden Jahren einsatzbereit sind. Zudem hatte das Land im vergangenen Jahr einen Vertrag mit Washington im Wert von sieben Milliarden Dollar über 40 F-16-Jets abgeschlossen, deren Lieferung sich jedoch verzögert.

Der Istanbuler Sicherheits- und Verteidigungsanalyst Burak Yildirim kritisierte das Rüstungsgeschäft. Der Preis sei ungeheuer hoch. “Sie verkaufen Flugzeuge zu Fregattenpreisen”, sagte er.

(Bericht von Ece Toksabay; Geschrieben von Hans Busemann; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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