Madrid (Reuters) – Die spanische Wirtschaft ist im Sommerquartal trotz der internationalen Handelskonflikte erneut kräftig gewachsen.
Das Bruttoinlandsprodukt legte von Juli bis September um 0,6 Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Vierteljahr zu, wie die Statistikbehörde INE am Mittwoch in Madrid mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten damit gerechnet, nachdem es im Frühjahr sogar zu einem Plus von 0,8 Prozent gereicht hatte. Damit schaffte das Land bereits das neunte Quartal in Folge ein Wachstum von mindestens 0,6 Prozent.
Spanien profitiert vom boomenden Tourismus nach der Corona-Pandemie. Von Januar bis August kamen fast 67 Millionen ausländische Besucher und damit 3,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Früheren Prognosen zufolge könnte im Gesamtjahr erstmals die Marke von 100 Millionen Touristen übertroffen werden. Auch wächst die Beschäftigtenzahl, was durch Zuwanderung begünstigt wird. EU-Fördergelder und billigere Energie schieben Ökonomen zufolge ebenfalls die viertgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone an.
Spanien hat damit als erstes großes Euro-Land die Bilanz für das Sommerquartal vorgelegt. Deutschland, Frankreich und Italien folgen am Donnerstag. Für die deutsche Wirtschaft rechnen von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen nur mit einer Stagnation, für die Währungsunion insgesamt mit einem Mini-Wachstum von 0,1 Prozent.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) sagt der spanischen Wirtschaft in diesem Jahr ein Wachstum von 2,9 Prozent voraus. Zum Vergleich: Für Deutschland wird lediglich ein Plus von 0,2 Prozent erwartet.
(Bericht von Joao Manuel Mauricio und Emma Pinedo, geschrieben von Rene Wagner, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)











