(Reuters) – Der US-Pharmakonzern Pfizer hat im Ringen um das Biotechunternehmen Metsera eine zweite Klage eingereicht.
Sie richtet sich gegen Metsera und den dänischen Konkurrenten Novo Nordisk. Pfizer warf den Unternehmen am Montag vor einem Bundesgericht im US-Bundesstaat Delaware wettbewerbswidriges Verhalten vor. Die Übernahmeofferte von Novo Nordisk für Metsera sei darauf ausgerichtet, einen potenziellen amerikanischen Rivalen auf dem schnell wachsenden Markt für sogenannte GLP-1-Medikamente “einzufangen und auszuschalten”. Novo hat dort mit seinen umsatzstarken Medikamenten zur Gewichtsreduktion und zur Behandlung von Diabetes eine marktbeherrschende Stellung.
Mit der neuen Klage verschärft Pfizer den juristischen Streit. Das Unternehmen wirft den Mehrheitsaktionären von Metsera, darunter Validae Health, Population Health Partners und ARCH Venture Funds XII und XIII, vor, sich mit Novo und Metsera verschworen zu haben. Bereits am Freitag hatte der Konzern eine erste Klage eingereicht. Damit will er verhindern, dass Metsera die bereits besiegelte Übernahmevereinbarung über 7,3 Milliarden Dollar mit Pfizer aufkündigt. Hintergrund ist ein unerwartetes Gegenangebot von Novo über 8,5 Milliarden Dollar. Metsera hatte dieses als überlegen gegenüber der Offerte von Pfizer eingestuft und dem US-Konzern eine Frist bis Dienstag gesetzt, um sein eigenes Angebot zu erhöhen.
Pfizer verfügt derzeit über kein eigenes Medikament zur Gewichtsreduktion und will mit der Übernahme von Metsera in den 150 Milliarden Dollar schweren Adipositas-Markt einsteigen. Der Konzern will damit auch sinkende Einnahmen aus dem Covid-Geschäft und auslaufende Patente ausgleichen. Metsera entwickelt Therapien, die nach Einschätzung von Analysten einen Umsatz von fünf Milliarden Dollar erzielen könnten. Bei Metsera und Novo war zunächst keine Stellungnahme erhältlich.
(Bericht von Mrinalika Roy in Bangalore, geschrieben von Patricia Weiß, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)










