(Berichtigt Tippfehler in der Überschrift)
Berlin (Reuters) – Der Markt für Gewerbeimmobilien stabilisiert sich einer Studie zufolge nach schwierigen Jahren. Frankfurt am Main ist derzeit die einzige Großstadt mit deutlich steigenden Mieten in allen Teilsegmenten, wie der Immobilienverband Deutschland (IVD) am Dienstag in Berlin mitteilte. “Entscheidend sind Lage, Ausstattung und Nutzungskonzept”, sagte IVD-Vizepräsidentin Jeanette Kuhnert zu Journalisten. Ohne Qualität etwa zur Energieeffizienz drohe vor allem älteren Immobilien ein struktureller Stillstand. “Es geht lange nicht mehr alles.”
Die Studie des Verbands basiert auf tatsächlich am Markt erzielten Preisen aus dem ersten Halbjahr 2025 – in rund 420 deutschen Städten. In Großstädten sind die Mieten bei guten Flächen zuletzt um drei Prozent gestiegen, bei einfachen und mittleren Büroflächen stagnierten sie.
In Frankfurt gab es bei einfachen Büros Preiszuwächse von zehn Prozent, noch stärker als bei mittlerer (plus acht Prozent) und guter Qualität (plus sieben Prozent). München bleibt die teuerste Metropole: Hier werden im Schnitt 23 Euro pro Quadratmeter für einfache Büroflächen gezahlt, bis zu 50 Euro pro Quadratmeter für gute Qualität. In Stuttgart gab es nur bei guten Flächen spürbare Zuwächse, ansonsten Rückgänge. In Düsseldorf gab es selbst bei guten Angeboten einen Preisrutsch von knapp 19 Prozent. In Hamburg verzeichnete der Markt für Gewerbeimmobilien in allen Segmenten Preisrückgänge von zwei bis sieben Prozent. Leipzig bleibt unter den Top-Städten der günstigste Standort mit Gewerbemieten von acht bis 13,30 Euro pro Quadratmeter.
Seit der Corona-Pandemie haben Unternehmen einen deutlich geringeren Bedarf an Büroflächen, weil viele Mitarbeiter weiterhin von zu Hause arbeiten, mindestens für ein paar Tage in der Woche. Firmen wandeln laut IVD klassische Arbeitsplätze zunehmend in Kommunikationszonen um, um die Präsenz im Büro attraktiver zu machen. Die Bundesregierung will die Umwandlung von Büroflächen in Wohnraum 2026 mit 360 Millionen Euro fördern. Der Ansatz sei richtig, das Geld werde aber vermutlich schnell weg sein, sagte Kuhnert.
(Bericht von Christian Krämer, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)











