Berlin (Reuters) – Die Bundesregierung will die Einwanderung von Fachkräften mit einer zentralen Anlaufstelle erleichtern.
Das Kabinett beschloss am Mittwoch in Berlin die Eckpunkte für den Aufbau einer sogenannten Work-and-Stay-Agentur (WSA). Sie soll unter Mitwirkung der Bundesagentur für Arbeit und des Bundesamtes für Auswärtige Angelegenheiten entstehen und als zentrale Plattform für qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland und deren Arbeitgeber dienen. Eine neue Behörde soll es nicht geben.
Konkret sollen Antragsteller ihre Daten und Dokumente nach dem “Once-Only-Prinzip” nur noch einmal einreichen. Sie haben nur mit einer Anlaufstelle zu tun statt mit vielen verschiedenen Behörden. Zudem werden die Verfahren transparenter, da der Bearbeitungsstand online einsehbar ist. Weniger persönliche Termine und eine optionale Verfahrensführung auf Englisch sollen die Hürden weiter senken. Auch Arbeitgeber profitieren, indem sie den Prozess für ihre künftigen Mitarbeiter anstoßen können.
Damit reagiert die Regierung auf den Fachkräftemangel in vielen deutschen Branchen, der sich mit dem Ausscheiden geburtenstarker Jahrgänge aus dem Job noch verstärken könnte. Wirtschaftsverbände hatten schnellere und unbürokratischere Wege gefordert, um offene Stellen besetzen zu können.
Die Gründung der Agentur soll gestaffelt erfolgen. Im Jahr 2026 ist die Ausschreibung für zentrale IT-Komponenten geplant. Die konkreten Schritte sowie eine detaillierte Zeitplanung sollen zwischen den beteiligten Ministerien abgestimmt werden.
(Bericht von Holger Hansen, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)











