Zürich (Reuters) – Trotz eines Treffens von Schweizer Spitzenmanagern mit US-Präsident Donald Trump wagt die Schweizer Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter keine Prognose bezüglich einer möglichen baldigen Einigung im Zollstreit.
“Letztendlich liegt es am US-Präsidenten, ob er auf einen Deal eingehen will oder nicht”, sagte Keller-Sutter der Zeitung “Blick” (Donnerstagsausgabe). “Die Gespräche laufen weiter.”
US-Präsident Donald Trump hatte im August nach einem Telefonat mit Keller-Sutter Ende Juli Zölle in Höhe von 39 Prozent auf Schweizer Waren verhängt. Damit gehört die Schweiz weltweit zu den Ländern mit den höchsten US-Zöllen. Trump hatte dies mit dem hohen US-Handelsdefizit mit der Schweiz begründet. Die Schweizer Regierung bemüht sich seither um einen besseren Deal und hat ein Paket mit Investitionszusagen und Vorschlägen zur Reduzierung des US-Defizits vorgelegt.
Am Dienstag hatte sich Trump mit sechs hochrangigen Vertretern der Schweizer Wirtschaft getroffen und damit Hoffnungen auf eine Entspannung geweckt. Dazu gehörten der Verwaltungsratspräsident des Luxusgüterkonzerns Richemont, Johann Rupert, der Chef des Uhrenherstellers Rolex, Jean-Frederic Dufour, und der Mitgründer des Finanzinvestors Partners Group, Alfred Gantner. Ziel des Treffens sei es gewesen, die langjährigen und starken wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Schweiz und den Vereinigten Staaten zu bekräftigen, hieß es in einer von Partners Group versandten Mitteilung. “Das Treffen verlief äußerst konstruktiv. Zwar bekräftigten wir unsere Unterstützung für die laufenden Verhandlungen zwischen unseren beiden Regierungen, jedoch nahmen wir an keinerlei Verhandlungen mit dem US-Präsidenten teil.”
Ein Sprecher der Schweizer Regierung (Bundesrat) erklärte, dass es sich um eine private Initiative der Wirtschaftsführer gehandelt habe, die vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) unterstützt worden sei. Der Bundesrat, der für Verhandlungen mit den US-Behörden zuständig ist, begrüßte das Engagement. Der Vizepräsident des Bundesrates, Guy Parmelin, stehe in regelmäßigem Kontakt mit den zuständigen US-Behörden.
(Bericht von Oliver Hirt, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)











