Berlin (Reuters) – Die Luftfahrtbranche begrüßt die Einigungen im Koalitionsausschuss auf Entlastungen für den Luftverkehr als Impuls für den Standort Deutschland.
“Die Bundesregierung hat Wort gehalten und der jahrelang weiter steigenden Kostenspirale bei Steuern und Gebühren für Luftverkehr ab Deutschland ein Ende gesetzt”, sagte Joachim Lang, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) am Donnerstagabend. “Das ist ein wichtiges Signal.” Durch die in Aussicht gestellten Entlastungen würden die staatlichen Standortkosten für Luftverkehr um rund zehn Prozent sinken. “Dies ist ein guter erster Schritt, um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Luftverkehrswirtschaft zu stärken – mit positiven Effekten weit über unsere Branche hinaus.”
Auch die Lufthansa sprach von einem wichtigen Schritt, “denn Fliegen in und ab Deutschland ist zu teuer geworden”. Neben der jetzt beschlossenen Reduzierung der Luftverkehrsteuer komme es insbesondere darauf an, auch die Maßnahmen zur Senkung der Gebühren rasch umzusetzen, erklärte ein Sprecher der Airline. Mit ihren Beschlüssen zeige die Bundesregierung, dass sie den Ernst der Lage im Luftverkehr erkannt habe. “Daher setzen wir darauf, dass sie auch in Europa auf eine Korrektur der wettbewerbsverzerrenden Vorgaben drängen wird.”
Die Spitzen der Regierungskoalition von Union und SPD hatten sich darauf geeinigt, die Branche zu entlasten. So soll etwa die Luftverkehrsteuer zum 1. Juli 2026 auf das Niveau vor der Erhöhung zum Mai 2024 gesenkt werden. Zudem soll es bei den Flugsicherungskosten 2026 zu keinem weiteren Anstieg der Gebühren kommen, sondern zu einer ersten Reduzierung. “Darüber hinaus werden wir sicherstellen, dass die Gebühren bis 2029 insgesamt um deutlich mehr als zehn Prozent sinken”, hieß es. Ferner sollen Kosten für die Luftsicherheitskontrollen an Flughäfen durch bessere und effizientere Abläufe gesenkt werden.
Deutschland hängt der Erholung der europäischen Luftfahrt seit der Corona-Krise weit hinterher. Grund ist, dass viele Billigairlines wie Ryanair und Easyjet ihr Flugangebot reduziert haben und dies mit zu hohen Standortkosten in Deutschland begründen.
(Bericht von Klaus Lauer; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)











