Dubai (Reuters) -Boeing will nach erneuten Verzögerungen bei der Zulassung des Langstreckenjets 777X die Wogen bei seinen Kunden glätten. Auf der am Montag beginnenden Luftfahrtmesse in Dubai gehe es nicht um neue Aufträge, sondern um Transparenz und den Dialog mit den Fluggesellschaften, sagte die Chefin der Verkehrsflugzeugsparte, Stephanie Pope, am Sonntag. “Es geht darum, mit unseren Kunden ins Gespräch zu kommen, ihnen gegenüber transparent zu sein, die Fortschritte aufzuzeigen und dann alle ihre Probleme oder Bedenken anzusprechen.” Zuvor hatte der Chef des größten 777X-Kunden Emirates erklärt, er sei verärgert gewesen, von der öffentlichen Ankündigung der Verzögerungen aus den Medien erfahren zu haben. Pope bestätigte zudem, dass Boeing von der Aufsichtsbehörde die Genehmigung für die nächste Phase der Zertifizierungstests für die 777X erhalten habe.
Der US-Flugzeugbauer hatte Ende Oktober eine weitere milliardenschwere Belastung wegen des verspäteten Prestigeprojekts bekannt gegeben. Die Auslieferung des größten zweistrahligen Flugzeugs der Welt verschiebt sich demnach auf Anfang 2027 und erfolgt damit sieben Jahre später als ursprünglich geplant. Die zusätzlichen Abschreibungen von 4,9 Milliarden Dollar drückten Boeing im dritten Quartal tief in die roten Zahlen. Der Konzern versucht, seine Beziehungen zu Kunden und Zulieferern nach einer mehr als fünfjährigen Unternehmenskrise neu zu gestalten. Analysten zufolge hat Boeing unter Konzernchef Kelly Ortberg zwar die Wende geschafft, habe aber noch einen weiten Weg vor sich.
(Bericht durch Tim Hepher; geschrieben von Jörn Poltz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)











