Peking/Berlin (Reuters) – Bundesfinanzminister Lars Klingbeil plädiert bei seinem Besuch in Peking für einen besseren Zugang deutscher Firmen zum chinesischen Finanzmarkt. Es brauche einen gegenseitigen Zugang zu den Märkten, auch den Finanzmärkten, mit verlässlichen Rahmenbedingungen, sagte Klingbeil am Montag zur Eröffnung des deutsch-chinesischen Finanzdialogs. Verlässlichkeit schließe den Zugang zu kritischen Rohstoffen und den Abbau von Überkapazitäten ein. “Über diese Frage müssen wir miteinander sprechen.”
China hatte zuletzt im internationalen Handelsstreit den Export wichtiger Rohstoffe wie Seltener Erden beschränkt. Weil die deutsche Industrie stark abhängig von diesen Lieferungen ist, hatte dies sofort Auswirkungen. Im Stahlbereich werden zudem viele Lieferungen, die eigentlich für die USA vorgesehen waren, nach Europa umgelenkt. Hintergrund sind die hohen US-Zölle in diesem Wirtschaftszweig. Der chinesische Stahl ist oft dank staatlicher Subventionen sehr günstig, weswegen europäische Anbieter noch stärker unter Druck geraten. Klingbeil sagte, es brauche einen fairen Wettbewerb.
Der Vizekanzler und SPD-Chef ist der erste Vertreter der neuen schwarz-roten Bundesregierung, der nach China reist. Er wird dort bis Mittwoch sein. Klingbeil wird von hochrangigen Managern von Banken und Versicherungen begleitet.
Der stellvertretende chinesische Ministerpräsident He Lifeng äußerte bei dem Finanztreffen in Peking die Hoffnung, dass Deutschland seinen Einfluss innerhalb der Europäischen Union nutzen werde, um die Beziehungen zwischen der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt und dem 27 Länder umfassenden Staatenbund zu verbessern. Er fügte hinzu, dass die Volksrepublik deutsche Unternehmen bei Investitionen auf dem chinesischen Markt willkommen heiße und er davon überzeugt sei, dass Handelskonflikte durch Dialog und Konsultationen gelöst werden könnten.
(Bericht von Liz Lee, Maria Martinez und Christian Krämer, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)











