Pristina (Reuters) – Bundesaußenminister Johann Wadephul hat Serbien und das Kosovo aufgefordert, auf eine Normalisierung ihrer Beziehungen hinzuarbeiten.
“Der Prozess ist zuletzt ins Stocken geraten”, sagte Wadephul nach einem Treffen mit der kosovarischen Präsidentin Vjosa Osmani am Dienstag in Pristina. Es sei wichtig, dass es “hier rasch greifbare Fortschritte gibt”. Das von der Europäischen Union initiierte sogenannte Ohrid-Abkommen müsse zügig und vollständig umgesetzt werden, betonte Wadephul. “Das ist unsere Erwartung an beide Seiten.”
In dem Abkommen hatten sich beide Seiten 2023 dazu bereiterklärt, auf eine Normalisierung ihrer Beziehungen hinzuarbeiten. Osmani sagte, die Voraussetzungen für den Dialog seien derzeit nicht gleichberechtigt gegeben, da gegen ihr Land nach wie vor Strafmaßnahmen der EU bestünden. Die EU-Kommission hatte die Maßnahmen nach Unruhen verhängt. Die anhaltenden Spannungen zwischen Serbien und Kosovo gelten auch als große Hürde für eine weitere Annäherung beider Länder an die EU. Das Kosovo hatte am 15. Juni 2022 den Antrag auf Mitgliedschaft in der Europäischen Union gestellt. Den Kandidatenstatus hat das Land aber noch nicht. Mit Serbien sind die laufenden Verhandlungen auch wegen mangelnder Reformen der Regierung in Belgrad ins Stocken geraten.
(Bericht von Alexander Ratz; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich an berlin.newsroom@tr.com)











