Berlin (Reuters) – Der Rückgang der deutschen Erzeugerpreise hat sich im Oktober etwas beschleunigt.
Die Hersteller gewerblicher Produkte – von Lebensmitteln bis hin zu Industriegütern – verlangten durchschnittlich 1,8 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Das teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit. Im September hatte es ein Minus von 1,7 Prozent gegeben. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten diesmal sogar mit einem Rückgang von 1,9 Prozent gerechnet.
Für die Verbraucher sind das potenziell gute Nachrichten: In der Statistik werden die Preise für Produkte von Herstellern geführt, bevor sie etwa in den Groß- und Einzelhandel kommen. Sie sind deshalb ein früher Signalgeber für die allgemeine Inflation. Verbraucher mussten im Oktober 2,3 Prozent mehr für Waren und Dienstleistungen bezahlen als ein Jahr zuvor, nachdem die Inflationsrate im September mit 2,4 Prozent den höchsten Stand in diesem Jahr erreicht hatte.
Die Wirtschaftsweisen gehen in ihrem Gutachten für die Bundesregierung davon aus, dass die Preise in diesem Jahr wie schon 2024 um durchschnittlich 2,2 Prozent steigen werden. Im kommenden Jahr soll die Teuerungsrate auf 2,1 Prozent fallen.
“Hauptursächlich für den Rückgang der Erzeugerpreise gegenüber dem Vorjahresmonat waren auch im Oktober 2025 die niedrigeren Energiepreise”, erklärten die Statistiker. Sie fielen um 7,5 Prozent niedriger aus. Dabei sanken die Erdgaspreise mit 12,1 Prozent besonders stark. Strom kostete 8,3 Prozent weniger, während für Fernwärme 0,6 Prozent weniger verlangt wurde. Leichtes Heizöl kostete 2,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, während Kraftstoffe 0,3 Prozent teurer wurden.
Nahrungsmittel verteuerten sich um 2,3 Prozent. Deutlich teurer im Vergleich zum Vorjahresmonat waren Rindfleisch (+34,3 Prozent) und Kaffee (+24,7 Prozent). Dagegen waren Butter (-21,8 Prozent), Zucker (-18,3 Prozent) und Schweinefleisch (-9,2 Prozent) deutlich billiger als ein Jahr zuvor. Die Butterpreise fielen allein von September auf Oktober um 12,2 Prozent.
(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Kerstin Dörr – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)











