Zürich (Reuters) – Dutzende neue Investoren haben sich einem Medienbericht zufolge einer Klage gegen die Schweiz in Zusammenhang mit der Abschreibung von Anleihen der einstigen Großbank Credit Suisse angeschlossen.
Wie die “Financial Times” in ihrer Freitagsausgabe berichtet, ist einer Eingabe bei einem New Yorker Gericht zufolge die Klage um 39 Kläger erweitert worden. Damit sei der Gesamtwert der Forderungen auf über 370 Millionen Dollar gestiegen von 82 Millionen Dollar bei der ursprünglichen Klage von acht Klägern im Juni.
Im Zuge der staatlich orchestrierten Notübernahme der Credit Suisse durch die Rivalin UBS hatte die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma verfügt, dass AT1-Anleihen der Credit Suisse im Volumen von 17 Milliarden Dollar auf Null abgeschrieben wurden. Der Schritt erleichterte der UBS den Zukauf, zog aber scharfe Kritik von AT1-Anlegern sowie Rechtsstreitigkeiten nach sich.
Bei den neuen Klägern handle es sich mehrheitlich um Fonds des US-Vermögensverwalters AllianceBernstein, während eine Tochtergesellschaft der japanischen Bank Nomura ebenfalls genannt werde, berichtete die Zeitung gestützt auf Gerichtsunterlagen. Die Anwälte der Kanzlei Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan argumentierten, dass die Schweizer Regierung “praktisch allen Forderungen der UBS nachgegeben” habe, als sie die Übernahme der Credit Suisse auf den Weg brachte.
Die Anwälte der AT1-Besitzer versuchten, die Klage mit einem umfassenden Bericht des Schweizer Parlaments zum Untergang der Credit Suisse zu untermauern. Gemäß dem kurz vor Weihnachten veröffentlichten Bericht der Parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) haben die obersten Behörden in der Schweiz beim Niedergang der einstmals zweitgrößten Bank des Landes zahlreiche Fehler begangen.
(Bericht von Oliver Hirt, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)