US-Einzelhandel im Weihnachtsgeschäft mit solidem Umsatzplus

Washington (Reuters) – Die Einnahmen im US-Einzelhandel sind im Weihnachtsgeschäft 2024 nicht ganz so stark gestiegen wie erwartet.

Sie wuchsen im Dezember um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das US-Handelsministerium am Donnerstag mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten mit einem Anstieg von 0,6 Prozent gerechnet. Allerdings wurde das Umsatzplus von 0,8 Prozent im November mit dem umsatzstarken Aktionstag “Black Friday” auch etwas nach oben revidiert.

Von einer Enttäuschung sprach Helaba-Ökonom Ralf Umlauf. “Trotz gestiegener Pkw-Verkaufszahlen und erhöhter Benzinpreise blieb der Anstieg im Einzelhandel hinter den Erwartungen zurück.” In realer Rechnung dürfte es nur ein sehr kleines Plus gegeben haben. “So bleiben Zinssenkungserwartungen wohl erhalten und könnten mit Blick auf den Verlauf des ersten Halbjahres sogar wieder leicht zunehmen.”

Trotz vergleichsweise hoher Zinsen läuft es in der US-Wirtschaft gut, wozu auch steigende Ausgaben der Verbraucher beitragen. Deren Konsumausgaben legten im dritten Quartal aufs Jahr hochgerechnet um rund 3,5 Prozent zu. Dazu trugen eine niedrige Arbeitslosigkeit und steigende Löhne bei. Allerdings bleibt die Inflation in den USA hartnäckig und entfernt sich wieder von der Zielmarke der Notenbank Fed von zwei Prozent. Denn die Jahresteuerung stieg im Dezember erneut – auf 2,9 Prozent, nach 2,7 Prozent im November.

Die vom designierten US-Präsidenten Donald Trump angekündigten Strafzölle dürften Importe aus Ländern wie Kanada, Mexiko und China oder auch der EU teurer machen und die Inflation damit weiter anheizen. Deshalb gehen Fachleute davon aus, dass die Fed ihre Leitzinsen 2025 deutlich langsamer senkt als ursprünglich geplant.

(Bericht von Lucia Mutikani, geschrieben von Klaus Lauer, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

tagreuters.com2025binary_LYNXMPEL0F0KZ-VIEWIMAGE