EZB-Ratsmitglied Holzmann: Zinssenkung im Januar “keine ausgemachte Sache”

Frankfurt (Reuters) – Österreichs Notenbankchef Robert Holzmann warnt angesichts nicht ausgestandener Inflationsgefahren vor übereilten Zinssenkungen.

Die jüngsten Daten zeigten, dass die Teuerung im Dezember deutlich über zwei Prozent gestiegen sei, sagte Holzmann in einem am Montag veröffentlichten Interview dem Magazin “Politico”. Auch im Januar werde das wahrscheinlich der Fall sein. “Die Zinsen zu senken, wenn die Inflation schneller als erwartet steigt und sei es auch nur vorübergehend, das riskiert einen Glaubwürdigkeitsverlust”, sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB). Er werde in die Diskussion über eine Zinssenkung im Januar allerdings unvoreingenommen eintreten, sagte Holzmann.

Am Markt wird derzeit fest mit einer Senkung der Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte gerechnet. Doch für Holzmann steht fest: “Eine Senkung ist für mich überhaupt keine ausgemachte Sache.”

Die Inflation im Währungsraum hatte zuletzt wieder etwas zugenommen. Sie lag im Dezember bei 2,4 Prozent nach 2,2 Prozent im November und 2,0 Prozent im Oktober. Die EZB strebt 2,0 Prozent als Optimalwert für die Währungsgemeinschaft an. Der nächste Zinsentscheid der EZB steht am 30. Januar an. Die Inflationsdaten aus der Euro-Zone für Januar stehen jedoch erst am 3. Februar an.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Reinhard Becker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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