Berlin (Reuters) – Der Bund hat im vergangenen Jahr deutlich weniger Exportgeschäfte von Unternehmen mit staatlichen Garantien abgesichert.
Auch bei Auslandsinvestitionen ging das Volumen nach unten, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Mittwoch in Berlin mitteilte. Hauptgrund dafür war der russische Angriff auf die Ukraine, der die weltweite Wirtschaft deutlich gebremst hat.
Mit Exportkreditgarantien sicherte der Bund 2022 Lieferungen und Leistungen in Höhe von 14,9 Milliarden Euro ab. 2021 waren es noch 20,2 Milliarden Euro. Auch die anhaltenden Folgen der Corona-Pandemie hätten dabei eine Rolle gespielt. Bei den einzelnen Ländern lag die Türkei mit einem neu zugesagten Volumen von 2,2 Milliarden Euro ganz vorne, unter anderem für zahlreiche Windenergieprojekte. Auf Platz zwei und drei folgten Brasilien und China. In der Ukraine wurden noch Deckungen in Höhe von 144 Millionen Euro übernommen. “Dabei handelt es sich um Geschäfte zur Unterstützung des landwirtschaftlichen Sektors, insbesondere stand hierbei die Unterstützung der Getreideernte im Fokus.”
Bei Auslandsinvestitionen deutscher Firmen sicherte der Bund im vergangenen Jahr ein Volumen von 2,3 Milliarden Euro gegen politische Risiken ab. Zum Vergleich: 2021 waren es noch 2,6 Milliarden Euro. “Garantien für Russland und Belarus werden seit dem 24. Februar 2022 nicht mehr gewährt”, so das Ministerium unter Verweis auf das Datum des russischen Angriffs auf die Ukraine. “Für Investitionsprojekte in der Ukraine wurden auf Basis von Einzelfallentscheidungen auch im Jahr 2022 Investitionsgarantien übernommen.”
(Bericht von Christian Krämer, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)