Siemens Energy kontert Kurssturz mit Zuwächsen im Quartal

(Streicht im letzten Satz des ersten Absatzes den Einschub, dass Siemens Energy auch Hardware für KI-Infrastrukturen anbietet. Ergänzt stattdessen, dass der Konzern Gasturbinen, Windräder und Generatoren baut, die für die Stromerzeugung zum Betrieb von Datenzentren benötigt werden)

Düsseldorf (Reuters) – Der Energietechnikkonzern Siemens Energy hat im ersten Quartal überraschend gute Geschäftszahlen erzielt und damit seiner Aktie auf die Sprünge geholfen.

Das Papier legte am Dienstag zeitweise um mehr als vier Prozent zu, nachdem der Konzern am Abend zuvor einen Teil seiner Prognose für das Geschäftsjahr 2024/25 angehoben hatte. Zu Wochenbeginn hatten sich die Anleger noch scharenweise von Aktien von Siemens Energy aus Sorge über ein Abflauen des KI-Hypes getrennt. Die Papiere des Münchener Konzerns waren mit einem Minus von rund 20 Prozent der mit Abstand größte Verlierer im Leitindex Dax. Der Konzern baut Gasturbinen, Windräder und Generatoren. Sie werden benötigt, um Rechenzentren mit Strom zu versorgen.

Die Quartalszahlen von Siemens Energy seien deutlich besser als erwartet, sagte ein Händler. “Nach dem DeepSeek-bedingten Rückschlag sollte dies der Aktie helfen, sich von dem vorherigen zweistelligen Verlust zu erholen.” Ein kostengünstiges KI-Modell des chinesischen Start-ups DeepSeek hatte am Montag Aktien aus dem Technologie- und Energiesektor auf Talfahrt geschickt.

Siemens Energy geht nun davon aus, seine bisherige Prognose für den Free Cashflow vor Steuern von bis zu einer Milliarde Euro für das laufende Geschäftsjahr zu übertreffen. Im ersten Quartal fuhr das von Siemens abgespaltene Unternehmen hier bereits einen Wert von 1,528 Milliarden Euro ein. Der Vorstand kündigte an, bei der Vorlage der Halbjahreszahlen die Prognose für diesen Wert zu aktualisieren. “Siemens Energy ist stark in das Geschäftsjahr 2025 gestartet”, erklärte der Konzern. Der Umsatz sei auf 8,942 Milliarden Euro gestiegen nach 7,649 Milliarden vor Jahresfrist. Das Ergebnis vor Sondereffekten konnte auf 481 Millionen Euro mehr als verdoppelt werden. Insbesondere im Geschäft mit Anlagen für die klassische Stromerzeugung wie Gasturbinen profitierte Siemens Energy von einer starken Nachfrage. Gleiches galt für die Sparte Grid Technologies, in der Siemens Energy den Ausbau der Stromnetze vorantreibt.

GAMESA MIT BESSEREM ERGEBNIS – ABER NOCH VERLUSTE

Die spanische Windturbinen-Tochter Gamesa hatte immer wieder dem Gesamtkonzern wegen Qualitätsmängeln einen Strich durch die Rechnung gemacht. Siemens Energy hatte hier mit einem harten Sanierungskurs reagiert. Im ersten Quartal lag der Free Cashflow vor Steuern zwar bei minus 568 Millionen Euro. Vor Jahresfrist war das Minus allerdings doppelt so hoch gewesen. Das Ergebnis vor Sondereffekten erreichte minus 374 Millionen Euro nach einem Fehlbetrag von 424 Millionen Euro vor Jahresfrist.

Siemens Energy-Chef Christian Bruch hatte im November angekündigt, dass Gamesa in zwei Jahren die Gewinnschwelle erreichen soll. Den kompletten Quartalsbericht will Siemens Energy am 12. Februar vorlegen.

(Bericht von Tom Käckenhoff, redigiert von Ralf Banser)

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