Moskau (Reuters) – Eine russische Delegation ist einer Agenturmeldung zufolge erstmals seit dem Sturz des mit Moskau verbündeten syrischen Präsidenten Baschar al-Assad in der Hauptstadt Damaskus eingetroffen.
Die Gesandten sollen sich mit der neuen Führung in Syrien austauschen, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass am Dienstag. Unter den Diplomaten seien der stellvertretende Außenminister Michail Bogdanow und der Syrien-Sondergesandte Alexander Lawrentjew.
Russland war jahrelang im syrischen Bürgerkrieg ein enger Verbündeter des gestürzten Assad und hat ihm politisches Asyl gewährt. Nach seiner Entmachtung Anfang Dezember steht die Zukunft der beiden russischen Militärstützpunkte in Syrien infrage. Die Basen in Westsyrien sind für die Militärpräsenz Russlands wichtig: Der Marinehafen in Tartus ist Russlands einzige Anlaufstelle für Reparaturen und Nachschub im Mittelmeer. Der Luftwaffenstützpunkt Hmeimim in der Nähe der Hafenstadt Latakia ist ein wichtiges Drehkreuz für militärische Aktivitäten in Afrika. Für Tartus wurde Russland 2017 ein kostenloser Pachtvertrag über 49 Jahre gewährt.
(Bericht von Philipp Krach, redigiert von Thomas Seythal)